ver.di kritisiert Entscheidung des TUIfly-Aufsichtsrates über eine drastische Reduzierung der Flotte scharf

19.06.2020 Pressemitteilung

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die mit der Mehrheit der Kapitalvertreter gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter getroffene Entscheidung des TUIfly-Aufsichtsrates scharf, der vom Management geplanten Reduzierung der Flotte von 39 auf 17 Flugzeuge und einem entsprechenden Personalabbau zuzustimmen. „Diese Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft und ein Affront gegenüber der Politik und den Steuerzahlern. Hier wird mit Staatshilfen eine Vernichtung von mitbestimmten und tarifierten Arbeitsplätzen geplant“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Dass das Management nicht einmal den Versuch unternommen habe, mit den betrieblichen und gewerkschaftlichen Verhandlungspartnern Kompromisslinien auszuloten, sei nicht nachvollziehbar. „Wir werden um jeden Arbeitsplatz und die Zukunft der Airline kämpfen.“

Die TUIfly-Pläne würden nicht nur Hunderte berufliche Existenzen, sondern auch die Zukunft der Airline und die Qualität des TUI-Produktes gefährden, so Behle weiter. „Es ist kaum vorstellbar, dass TUI-Kunden erfreut sind, wenn sie ihren TUI-Sommerurlaub zukünftig mit billigen Sub-Charter-Airlines aus dem Ausland antreten sollen.“ Wenn das verbleibende Fluggerät der TUIfly wegen der Schließung wichtiger Bereiche von Technik und Verwaltung in Deutschland schlechter gewartet werde, drohe ein Verlust von Qualität und Sicherheit. „Hier wird mit der Zukunft der Airline und des TUI-Produkts gespielt.“

Vor der Sitzung des Aufsichtsrates am gestrigen Donnerstagnachmittag (18. Juni) hatten Hunderte Beschäftigte aus der Technik, der Verwaltung, der Bodendienste, aus Kabine und Cockpit vor der Konzernzentrale der TUI AG in Hannover gegen die Pläne demonstriert.

Wir werden um jeden Arbeitsplatz und die Zukunft der Airline kämpfen.
Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende
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