Ryanair kündigt in Deutschland Entlassungen an und versucht nochmals Arbeitsbedingungen zu verschlechtern Der Ryanair-Konzern agiert in Deutschland „wie die Axt im Walde“, sagt Sven Bergelin, zuständiger ver.di-Sekretär. Das Tochterunternehmen Laudamotion kündigte Mitte Juli die Schließung des Standortes Stuttgart an.
Nur wenig später zog die Ryanair-Tochter Malta Air nach. Betroffen sind die Standorte Hahn, Niederrhein (Weeze) und Berlin- Tegel mit etwa 350 Kabinenbeschäftigten. Auch die Tarifverhandlungen mit den Konzerntöchtern sind gescheitert. Bei Laudamotion hatte das Unternehmen eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen gefordert. Danach sollen die Kabinenbeschäftigten rund 20 Prozent, die Piloten mehr als 30 Prozent ihres Einkommens verlieren – ohne dafür jedwede Beschäftigungsgarantien zu erhalten. Malta Air fordert für fünf Jahre Lohnsenkungen bis zu 10 Prozent für das Kabinenpersonal und Teilzeitoptionen, die das Einkommen der Besatzungen darüber hinaus um mehr als 50 Prozent reduzieren könnten. Damit könnte das zu erzielende Einkommen unter dem zu beanspruchenden Arbeitslosengeld liegen. Der von ver.di geforderte Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen wurde strikt verweigert. ver.di hatte mehrere Vorschläge vorgelegt, wie Malta Air Kosten senken und zugleich Arbeitsplätze und Einkommen der Beschäftigten sichern könnte. Diese wies die Ryanair-Tochter als nicht ausreichend zurück. Über den Bezug von Kurzarbeitergeld befindet sich das Unternehmen in gerichtlicher Auseinandersetzung mit der Bundesagentur für Arbeit. „Malta Air will das Kurzarbeitergeld dazu missbrauchen, seine Neupositionierung im deutschen Markt zu finanzieren. Ihnen geht es dabei weder um Beschäftigungsnoch Standortsicherung, den Zielsetzungen der Kurzarbeit“, sagt Bergelin.