Nachdem es in den letzten Jahren nicht gelungen ist, mit der Malta-Air, einer 100-prozentigen Tochter der Ryanair-Gruppe, über einen Tarifvertrag eine Personalvertretung für das Kabinen- und Cockpitpersonal zu vereinbaren, haben sich die Beschäftigten am Flughafen Berlin-Brandenburg dazu entschlossen, die Wahl eines Betriebsrates in die Wege zu leiten. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat daher für den 8. Dezember 2022 zu einer Beschäftigtenversammlung zur Wahl eines Wahlvorstandes eingeladen, um die Betriebsratswahl einzuleiten.
Die ebenfalls im Betriebsverfassungsgesetz vorhandene Möglichkeit, über einen Tarifvertrag den Rahmen für eine betriebliche Interessenvertretung zu gestalten, war bisher daran gescheitert, dass sich Malta Air beharrlich einer dem Betriebsverfassungsgesetz vergleichbaren Mitbestimmung widersetzt hatte.
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle kritisiert, dass Malta Air nun zu versuchen scheine, die Betriebsratswahl zu sabotieren. In einem Memo an die Beschäftigten heißt es, die Aktivitäten der Gewerkschaft ver.di seien „illegal“. Damit würden nun Beschäftigte unter Druck gesetzt, um sie möglichst an einer Teilnahme an zu hindern.
„‚Illegal‘ sind nicht die Aktivitäten der Beschäftigten und der Gewerkschaft – ‚illegal‘ ist höchstens das Verhalten von Malta Air“, betont Behle. Es sei skandalös, dass sich Malta Air weigere, in Tarifverhandlungen in Deutschland übliche und für alle anderen Airlines geltende Mitbestimmungsrechte zu akzeptieren und jetzt auch noch zu verhindern versuche, dass die Beschäftigten ihr Recht auf Bildung eines Betriebsrates wahrnehmen.