EWG-TV Krise: Verhandlungsergebnis erzielt – jetzt entscheidet ihr!

12.01.2021 Eilmeldung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach unserer letzten Info haben nochmals Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite über das Krisenpaket von uns als Eurowings Kabine für einen weiteren Beschäftigungsschutz stattgefunden. In diese Verhandlungen haben wir auch euer Feedback aus den ver.di Talks vor Weihnachten (z.B. Umsetzung der betrieblichen Altersvorsorge) aufgenommen. Inzwischen gibt es mit der CityLine, EW EU, EWA und EWT weitere (höheren) Krisenbeiträge im Konzern.

In den Verhandlungen forderte Eurowings erneut die Abschaffung der Nacharbeitszeit oder zwölf weitere Monate bAV-Beiträge. Daraufhin haben auch wir weitere Forderungen und Sicherheiten für uns als Kabine eingebracht. Aufgrund eurer Rückmeldungen aus den letzten ver.di Talks haben wir nur noch Spielraum bei den bAV Beiträgen gesehen. Die Reduzierung oder Abschaffung der Nacharbeitszeit haben wir abgelehnt, auch die Reduzierung der Bordverkaufsprovision.

Nach mehrfachem Hin und Her befinden sich beide Seiten nun an ihren Schmerzgrenzen. Das finale Verhandlungsergebnis, so wurde uns inzwischen versichert, ist mit Lufthansa besprochen und wurde jetzt von dort freigegeben. Es sieht folgendermaßen aus:

Krisenbeiträge

• Verzicht der Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge vom 01.07.20-31.12.21. Vorherige Beiträge sind gesichert und Anlage des Geldes/Umsetzung der bAV soll bis zum 30.06.21 final tariflich geregelt werden.

• Keine Vergütungsverhandlungen (VTV) bis 30.06.21

• Reduzierung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes in 2021 um 5%

• Verzicht Mai-Gratifikation (100€ brutto)

Arbeitgeberleistungen für Krisenbeiträge

• Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 31.12.21 sowie Entlassungsschutz bis 31.03.22.

• Neuregelung „Betriebszugehörigkeit“ im MTV

• Beendigung des Tarifvertrages bei Dividendenausschüttung seitens LH oder EWG Insolvenz

• Rückzahlung der Reduzierungen Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Mai-Gratifikation an Beschäftigte, die in 2022 gekündigt werden sollten

Kleiner Exkurs bAV

Einige Fragen haben uns die letzten Wochen zur bAV erreicht, auch einige Halbwahrheiten kursieren dazu. Daher klären wir gerne dazu auf. Die bAV ist die betriebliche Altersvorsorge, die es zusätzlich zur gesetzlichen Rente gibt. Die gesetzliche Rente ist davon nicht berührt. Zusätzlich zu den normalen Gehältern werden seit 2018 erst 3% monatlich und ab April 2019 4% in Höhe des Bruttoeinkommens für die bAV zurückgelegt. Diese 3 bzw. 4% kommen auf das Gehalt on top, heißt, kein monatliches Gehalt wird durch die bAV oder durch den möglichen Verzicht auf die 18 bAV Beiträge gemindert. Damit das zurückgestellte Geld sowie die künftigen bAV Beiträge für die betriebliche Altersvorsorge angelegt werden können, braucht es noch einen Tarifvertrag zwischen Eurowings und uns. Hier wird endgültig geregelt, wo genau das Geld angelegt und welche Anlageform es sein wird u.v.m.. Dieses würden wir bis zum 30.6.21 vereinbaren.

Wie gehts jetzt weiter?

Unser Ziel war es, ein Verhandlungsergebnis zu erzielen, über das ihr im Anschluss abstimmen könnt und das die Vergütungsstrukturen bei uns berücksichtigt. Das haben wir nun erreicht. Als Tarifkommission haben wir eine klare Haltung zu unserem erzielten Verhandlungsstand. Dennoch wird es von uns keine Empfehlung für die Mitgliederbefragung geben. Uns ist es wichtig, dass sich jedes ver.di Mitglied mit den vorhandenen Informationen vorher ausführlich beschäftigt und sich Gedanken macht, welche Tragweite seine oder ihre Entscheidung hat. Solltet ihr weitere Infos zur Entscheidungsfindung benötigen, kommt immer gerne auf uns zu.

Sollte das Krisenpaket angenommen werden, so ist die Grundlage für ein mögliches Personalwachstum in der EWG Kabine geschaffen. Dazu würden wir zeitnah die Verhandlungen fortsetzen. Ein vermeintlich früheres Ende der Kurzarbeit wäre durch Neueinstellungen in Sicht. Sollte das Krisenpaket abgelehnt werden, wird dieses mögliche Personalwachstum nach Aussagen des Arbeitgebers möglicherweise nicht in der EWG Kabine erfolgen. Bei Ablehnung des Ergebnisses finden keine weiteren Krisenverhandlungen statt.

Nun seid ihr als ver.di Mitglieder in einer ver.di Mitgliederbefragung bis zum 22.01.21 am Zug zu entscheiden. Alle ver.di Mitglieder erhalten auf ihre bei ver.di hinterlegte Mailadresse einen Link zur Abstimmung.

Wer sich an der Befragung beteiligen möchte, aber noch kein ver.di Mitglied ist, kann bis zum 18.01.21 rückwirkend zum 01.01.21 unter https://mitgliedwerden.verdi.de in ver.di eintreten.

Bitte sende eine Mail oder WhatsApp an 0175-9722674 oder Marvin.Reschinsky@verdi.de, damit dein Eintritt noch rechtzeitig erkannt wird.

Nun tragen wir alle Verantwortung, egal ob ver.di Mitglied oder Nichtmitglied. Schaue ich bei der Befragung nur zu und vertraue auf andere? Oder bestimme ich mit? Votiere ich dafür oder dagegen? Es geht um unser aller Arbeitsplätze. Deshalb lasst uns die Entscheidung gemeinsam anpacken!

TV Teilzeit

Bis Ende Mai dieses Jahres wollen wir auch einen neuen Tarifvertrag Teilzeit verhandeln, damit dieser für die Teilzeitbeantragung 2022 gelten kann. Eine Arbeitsgruppe in der Tarifkommission erarbeitet dazu aktuell Vorschläge, u.a. auf Basis der letzten Befragung. Anschließend informieren wir euch über die genauen Forderungen und Vorstellungen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das letzte Jahr war für uns alle kein leichtes. Dennoch konnten wir trotz aller Widerstände auch Erfolge feiern: Die Aufstockung auf 90% vom Netto während andere Konzerngesellschaften diese Zuschüsse schon abgesenkt haben, der erste Beschäftigungsschutz sowie die PU-Werdungen sein an dieser Stelle genannt. Das ging nur dank eures Rückhaltes und unseres gemeinsamen Zusammenhaltes! Lasst uns auch in diesem Jahr diesen erfolgreichen Weg mit hoffentlich besseren Ausgangsbedingungen fortsetzen. Die Herausforderungen werden uns auch in 2021 nicht ausgehen.

Eure ver.di-Tarifkommission Eurowings Kabine

Dirk Berghoff, Rene Creutz, Britta Harder, Elisa Heine, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Michaela Lüdorf, Alida Pontani, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)

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