(D-AKNQ) EUROWINGS AIRBUS A319-100

EWG: Kein Angebot für Vergütungs- und Entfristungs-perspektive – EW fordert Verschlechterungen

14.09.2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen,


nach der Kündigung des Vergütungstarifvertrages und Übermittlung unserer Forderungen hat Eurowings ohne Zeitverzug zeitnahe Verhandlungstermine bestätigt. Diese Bereitschaft möchten wir eingehend anerkennen.

In der letzten Woche fand bereits ein erster Sondierungstermin statt. In diesem Termin informierten wir die Arbeitgeberseite über die Interpretation und Auslegung unserer Forderungen und die Arbeitgeberseite veranschaulichte uns die Kosteneffekte der einzelnen Forderungen. Nach dieser guten Vorbereitung sind wir positiv gestimmt in die heutigen Verhandlungen gestartet, zumal wir unsere Forderungen als nicht übertrieben ansehen und im Vergleich zur abgebrochenen VTV-Runde aus 2020 der aktuellen Situation entsprechend deutlich reduziert haben.

Auch hatte Eurowings bereits seit Mai Zeit unsere Forderungen zu bewerten. Anzumerken ist dabei, dass wir die finanzielle Bewertung der einzelnen Forderungen seitens des Arbeitgebers teilweise in Frage stellen, da wir teils keine plausiblen Erklärungen zu den Berechnungsgrundlagen des Kostenvolumens vom Arbeitgeber erhielten oder sie offensichtlich zu hoch angesetzt wurden. Dies ist vor allem zu beachten, wenn der Arbeitgeber nun kommunizieren wird, dass unsere Forderungen „unbezahlbar“ sind und das Unternehmen überfordern.

Trotz der frühzeitigen Übermittlung der Forderungen als auch dem Sondierungsgespräch hat die Arbeitgeberseite heute kein konkretes Angebot zu unseren Forderungen vorgelegt. Dies war nach Aussagen des Arbeitgebers nicht möglich, da eine aussagekräftige Berechnung und Bewertung der Forderungen in den EW Fachabteilungen noch nicht erfolgte.

Statt konkret an einer positiven Vergütungsperspektive für die Zukunft zu arbeiten und über die Entfristungen zu verhandeln, forderte Eurowings Verschlechterungen im MTV, um uns als Kabine noch produktiver zu bekommen. Sofort kamen uns Sprichwörter wie das Ausquetschen einer bereits sehr ausgequetschten Zitrone in den Sinn. Konkret forderte der Arbeitgeber die Abschaffung der Nacharbeitszeit und die Abschaffung und damit Anhebung der maximalen Flugdienstzeit von 11:30 Std.

Darüber waren wir dann doch etwas überrascht, da wir nicht in MTV-Verhandlungen sind, sondern über einen zukunftsweisenden Vergütungstarifvertrag verhandeln. Wer so tiefgreifend über einen MTV verhandeln möchte, muss den MTV kündigen. Gleiches, nämlich die Kündigung eines Tarifvertrages, wird von uns erwartet, wenn wir z.B. über Vergütungserhöhungen sprechen wollen.

Monatelang konnte sich EW nach Veröffentlichung unserer Forderungen auf diese Verhandlungen vorbereiten. Wir sind deshalb nach anfänglich guten und ehrlichen

Sondierungsgesprächen enttäuscht, dass es heute kein Angebot gab und Eurowings stattdessen in dieser Phase der starken Belastung für uns Crews weitere Belastungen und produktivitätssteigernde Maßnahmen einfordert. Nächste Woche werden wir die Verhandlungen fortsetzen.

In Zeiten der Inflationssteigerung, die unsere Löhne auffrisst, und einem gelungenen Restart der Eurowings mit hohen Belastungen für uns Crews braucht es Wertschätzung, auch in finanzieller Art, und eine sichere Perspektive für unsere neuen Kolleginnen und Kollegen. Was es nicht braucht sind neue Be- und Überlastungen. Wer als Unternehmen in den nächsten Wintermonaten hunderte Neueinstellungen plant, kann diese Perspektiven bieten. Deshalb werden wir das auch in den nächsten Verhandlungen mit Nachdruck einfordern. Wir sichern euch dabei zu, dass wir das Unternehmen nicht finanziell überfordern werden.

Eine bessere Vergütungs- und Entfristungsperspektive wird es aber scheinbar nicht ohne weiteres vom Arbeitgeber geben. Deshalb lasst uns dafür an einem Strang ziehen!

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Kollegiale Grüße

ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine

Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)

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