Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein paar Wochen war es nun etwas ruhiger, nun scheint das Tarifgeschäft wieder Fahrt aufzunehmen.
Ihr erinnert euch sicherlich: Das angebotene Krisenpaket, das über zahlreiche Verhandlungstermine monatelang im Sommer zusammen mit der Eurowings erarbeitet wurde, kam nicht zu einem Abschluss, da der Konzern unser gemeinsames Verhandlungsergebnis im September abgelehnt hatte.
Vorangegangen war eine harte Auseinandersetzung über die möglichen Krisenbeiträge und deren Volumen. Die Fronten waren zwischenzeitlich sehr verhärtet und die Arbeitgeberseite setzte die Tarifkommission und ver.di unter Druck. Gefordert wurden u.a. vom Arbeitgeber Gehaltsabsenkungen, Mehrarbeit ohne Lohnausgleich, Reduzierung des Zuschusses zum Kurzarbeitergeld und viele weitere Einschnitte. Trotz der enormen Forderungen war Eurowings bzw. der Konzern nach der Vereinbarung eines Krisenpaketes in der LH Kabine durch UFO und LH nicht bereit, einen echten und nicht kündbaren Kündigungsschutz als Preis für unsere Krisenbeiträge zu zahlen.
Erst im weiteren Verlauf der Verhandlungen hatten wir dann ein Verhandlungsergebnis erzielt, das ausgewogene Krisenbeiträge von uns und einen echten Beschäftigungsschutz bis Mitte 2023 vorsah (siehe Info vom 5. September). Nach weiteren Wochen des Wartens wurde das Paket jedoch dann von LH abgelehnt.
Nach der Ablehnung folgten keine weiteren Krisen-Verhandlungen mit uns, stattdessen haben wir zur Kurzarbeit verhandelt.
Nun kam die Arbeitgeberseite erneut auf uns zu, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Wie auch die vorherige Tarifkommission sind wir natürlich verhandlungsbereit.
Nach einer ersten Rückmeldung ist die Arbeitgeberseite jedoch weiterhin nicht bereit einen echten Beschäftigungsschutz für die bisher verhandelte Laufzeit zu gewähren. Für uns ist – wie für die alte Tarifkommission – der Beschäftigungsschutz nicht verhandelbar! Einen Fake-Kündigungsschutz, so wie in der LH Kabine, wird es mit uns nicht geben. Wir wollen keine Beiträge zur Krisenbewältigung beisteuern und in der Zeit der Vereinbarung trotzdem betriebsbedingt auf die Straße gesetzt werden können.
In den nächsten Tagen und Wochen werden wir zusammen mit dem Arbeitgeber in Verhandlungen ausloten, ob wir zu einem Verhandlungsergebnis kommen können oder ob das aufgrund der Haltung in Frankfurt nicht möglich ist.
Zeigt uns und der Arbeitgeberseite eure Unterstützung: Holt die ver.di Pins wieder raus und steckt sie an eure Uniform. Sprecht mit euren Kolleginnen und Kollegen und überzeugt sie für eine starke Gemeinschaft in dieser Krise in ver.di einzutreten. Unser Zusammenhalt hat diesen Sommer schon einmal Wirkung gezeigt als der Arbeitgeber einlenkte.
Sobald es Neuigkeiten gibt laden wir euch kurzfristig zu einem ver.di Talk ein.
Eure ver.di-Tarifkommission Eurowings Kabine
Dirk Berghoff, Rene Creutz, Britta Harder, Elisa Heine, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Michaela Lüdorf, Alida Pontani, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)