Nach zahlreichen Verhandlungsterminen und einer harten Auseinandersetzung wurde in der Eurowings Kabine ein Krisenpaket final verhandelt, das zumutbare Krisenbeiträge der Beschäftigten, im Gegenzug aber einen echten und starken Beschäftigungsschutz mit dem Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis Mitte 2023 beinhaltete. Die Geschäftsführung der Eurowings stimmte diesem Ergebnis zu, wurde jedoch von den Verantwortlichen des Lufthansa-Konzerns am Tarifabschluss gehindert. Somit gibt es zum heutigen Stand keinen Tarifabschluss und auch keine neuen Vorschläge der Arbeitgeberseite, wie es doch noch zu einer gemeinsamen Einigung kommen kann. Für die ver.di Tarifkommission ist jedoch eins klar: Es gibt keinen Kompromiss zulasten des Beschäftigungsschutzes, denn der unzureichende UFO-Kündigungsschutz aus der LH Kabine, der auch zuletzt wieder vom Arbeitgeber eingebracht wurde, stellt für die Tarifkommission keine Alternative dar.
Im Anschluss an das Veto zum Krisenpaket wurden direkt die nächsten Verhandlungen seitens der Tarifkommission zum Tarifvertrag Kurzarbeit aufgenommen, denn dieser läuft Ende September aus. Die Tarifkommission hat sich in den Verhandlungen für eine weiterhin 90%ige Aufstockung sowie einen Beschäftigungsschutz eingesetzt. Bislang steht der Tarifabschluss noch aus.
In der Germanwings Kabine sind die Verhandlungen zu einem betrieblichen Interessenausgleich und Sozialplan zur Betriebsschließung fortgeschritten. Durch die Verschärfung der Krise gibt es heute nach Aussage der Geschäftsführungen keine Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten im Konzern für die Kolleginnen und Kollegen der GWI Kabine.
In diesem Sommer hat die ver.di Tarifkommission der Eurowings Kabine unter den Vorzeichen des Wachstums noch über ein tarifliches Wechselpapier verhandelt, damit Kolleginnen und Kollegen, die in ihrem alten Flugbetrieb von Arbeitsplatzabbau bedroht sind, unkomplizierter in der EWG eingestellt werden können und z.B. nicht in Gehaltsstufe 1 anfangen müssen. Diese Verhandlungen wurden auf Wunsch der Arbeitgeberseite gestoppt, da aus Arbeitgebersicht ein Wachstum der EWG aktuell aufgrund der Buchungslage sowie der fehlenden Einigung mit der Vereinigung Cockpit im Konzern nicht in Sicht ist.