ETF-Woche in Brüssel – Einsatz für faire Bedingungen in der Luftfahrt

27.06.2025 Eilmeldung, Infos rund ums Fliegen

Vom 24. bis 26. Juni 2025 fand eine Sitzungswoche das Joint Aviation Committee. Das Committee für Flugbegleiter:innen und Pilot*innen der ETF unter Leitung von Kris Major in Brüssel statt, auf der Aircrew Alliance / ver.di durch den Gewerkschaftssekretär Robert Hengster sowie die ehrenamtlichen Mitglieder Felicitas von der Burg (LH), Götz Boecke (LH) und Christoph Drescher (TUIFly) vertreten waren. Ebenso tagten das Groundhandlung Committee und das ATM-Commitee.

Die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) drängt hier auf maximale Einflussnahme bei der Überarbeitung der Luftverkehrsdienstleistungsverordnung Nr. 1008/2008 (Air Services Regulation, ASR). Diese Verordnung bildet die Grundlage für die Arbeit der im Luftverkehr beschäftigten Unternehmen und ihrer Arbeitnehmer*innen. Hier gilt es Bedenken hinsichtlich Eigentum und Kontrolle der Unternehmen im Luftverkehrssektor, der Lizenzierung, sowie der Aufsicht und der Durchsetzung des Arbeitsrechts in der Luftfahrtindustrie auszuräumen.

Die ETF setzt sich zudem für verbesserte Arbeitsbedingungen ein, zu denen faire Mobilität, fatigue risk management und die Bekämpfung von Gewalt gegen weibliche Arbeitnehmer gehören.

Zu Gast in der Sitzung war Francesco Corti, Mitglied des Kabinetts der europäischen Kommissarin Roxana Minzatu, stellvertretende Vorsitzende für soziale Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und Vorsorge, mit dem eine leidenschaftliche Diskussion zu den Prioritäten der ETF zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen für Flugpersonal geführt wurde.

Auf der Tagung der Civil Aviation Section am 25. Juni 2025 wurde unter dem Vorsitz von Oliver Richardson die „ETF-Vision für die Luftfahrt“ verabschiedet. Diese konzentriert sich auf die Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in der Luftfahrt, die Sicherstellung der Beteiligung der Arbeitnehmer*innen an neuen Technologien sowie die Forderung nach Verantwortung bei der Vergabe von Unteraufträgen und beim Leasing. Zudem befürwortet sie den Schutz der europäischen Luftfahrt, die Reform des Leistungs- und Gebührensystems für das Flugverkehrsmanagement sowie die Neugestaltung staatlicher Beihilfen als strategische Investition.

Als Gast wurde der Abgeordnete des europäischen Parlaments Johann Danielsson, Vizepräsident des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) des europäischen Parlaments sowie Koordinator der S&D Mitglieder des Transportausschusses des europäischen Parlaments begrüßt, mit dem ein anregender und engagierter Austausch zu den Herausforderungen und Zukunftsperspektiven europäischer Unternehmen und ihrer Arbeitnehmenden im Luftverkehr stattfand. Vier Punkte waren besonders herauszuheben. Das andauernde Bestrebungen der EU-Kommission zu Ownership und Control. Die Auswirkungen des European Green Deal und die unbedingt notwendige Einbindung der Drittstaaten in diesen. Die starke Vorbereitung von Wet-Lease und das dahinterliegende Sozial-Dumping. Die Sanktionen auf Grund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die dringende Ausweitung der Sanktionen auf Airlines aus Drittstaaten im europäischen Markt. Sowie, die dringende Herstellung eines Level Playing Fields um die europäischen Arbeitsplätze bei unseren Airlines zu schützen.

Die Woche endete am Donnerstag, den 26. Juni 2025, mit dem Aircrew social dialogue mit der Europäischen Kommission.

Auf der Tagesordnung stand zunächst eine Präsentation des Projekts „Fahrplan für hochwertige Arbeitsplätze” durch die Europäische Kommission. Anschließend folgte eine Analyse der Europäischen Arbeitsverwaltung (EURES) zu Arbeitskräfteüberschuss und -mangel sowie den Ursachen für das Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt im Luftverkehr. Des Weiteren wurden die anstehende Überarbeitung der Luftverkehrsdienstleistungsverordnung Nr. 1008/2008 und die Ansätze der Branche in Bezug auf unruly passengers thematisiert. Weitere Themen waren die europäischen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften für das Flugpersonal, die laufenden Arbeiten an der bevorstehenden gemeinsamen Erklärung der Sozialpartner zu gleichen Wettbewerbsbedingungen sowie die Auswirkungen der EU-Rechtsvorschriften auf die Branche und ihre Beschäftigten. Darüber hinaus wurde die Rolle des sozialen Dialogs und der Sozialpartner erörtert.

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