Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Lufthansa-Tochter Eurowings und haben sich am vergangenen Wochenende auf einen Vergütungstarifabschluss für das Kabinenpersonal geeignet. Im Kern steigen die monatlichen Vergütungen um 10,7 bis 14,4 Prozent.
Weitere Bestandteile des Tarifabschlusses sind eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro, die Streichung der bisherigen Eingangsvergütungsstufe, die Erweiterung der Vergütungsstufen für langjährige Beschäftigte sowie die Aufwertung der Purser-Tätigkeit.
„Wir sind äußerst zufrieden mit diesem Verhandlungsergebnis. Die finanziell notwendige Aufwertung ist gelungen. Die Gehälter der Eurowings können sich im Branchen- und Konzernvergleich sehen lassen“, wertet ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky das Tarifergebnis. Die Tarifeinigung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der ver.di-Mitglieder.
Mit Blick auf die laufenden Tarifverhandlungen im Lufthansa Konzern ergänzt Reschinsky: „Dieses Ergebnis zeigt, dass gute Tarifeinigungen im Lufthansa-Konzern auch ohne Streiks möglich sind. Diesen schnellen Einigungswillen erwarten wir von den Arbeitgebern in den laufenden Verhandlungen, ob am Lufthansa Boden oder bei der CityLine.“
Eurowings beschäftigt rund 1.800 Kabinenbeschäftigte an den Standorten Düsseldorf, Köln/Bonn, Hamburg, Stuttgart und Berlin.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf den vergangenen Personalversammlungen der Kabine verkündete die Arbeitgeberseite in Zukunft Personal für die Eurowings GmbH im Ausland rekrutieren zu wollen. Deutschkenntnisse sollen dabei nicht mehr als Voraussetzung gelten.
Mit Blick auf andere Mitbewerber, die einen ähnlichen Weg gegangen sind, sehen wir durch dieses Vorhaben tarifierte Arbeitsbedingungen in Kabine und Cockpit langfristig bedroht. Deswegen positioniert sich ver.di klar gegen diesen einseitigen Vorstoß der Arbeitgeberseite, der weder mit den Tarifpartnern, noch mit den betrieblichen Mitbestimmungsgremien abgesprochen ist.
Möchte sich Eurowings damit ein Beispiel an Ryanair und Co. nehmen? Konkurrierende Airlines auf dem europäischen Markt haben diese Praxis bereits für sich entdeckt und perfektioniert: Gezielt wird in krisengebeutelten Ländern mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit nach Menschen gesucht, die in ihrer Heimat oftmals kaum noch Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt geboten bekommen. Diese missliche Situation wird im Anschluss von den Airlines (aus-)genutzt, um genau dort neue Beschäftigte für ihre Basen in wirtschaftlich stärkeren Ländern zu rekrutieren und sie zu meist prekären Bedingungen einzustellen und Tarifverträge im Anschluss mithilfe von Leiharbeitsunternehmen zu unterlaufen.
Die Folge dessen ist ein Druckaufbau auf die „teurere“, meist ältere Bestandsbelegschaft, die zu tarifierten, besseren Arbeitsbedingungen angestellt ist. Die Durchsetzbarkeit von guten Arbeitsbedingungen in Tarifverträgen bröckelt und eine Spirale der Abwertungen und Absenkungen wird ausgelöst, denn die neu rekrutierten Kolleginnen und Kollegen sind aufgrund ihrer misslichen und abhängigen Situation oftmals nicht in der Lage gegen schlechte Bedingungen zu protestieren.
Das werden wir nicht akzeptieren und deshalb gilt es diesen möglichen Prozess bereits im Anfangsstadium zu kritisieren und zu stoppen.
Doch selbst, wenn die beschriebene Situation nicht die Intention der aktuellen Geschäftsführung ist, dann wäre durch die neuen Voraussetzungen zukünftigen Akteuren auf Arbeitgeberseite Tür und Tor dafür geöffnet.
Viele andere Punkte sprechen aus unserer Sicht gegen die Rekrutierung im Ausland:
– Die Arbeitssprache würde sich ändern. Dies hätte Auswirkungen auf Arbeitsprozesse an Bord, beim Briefing und auf die Zusammenarbeit und das soziale Miteinander der Crews.
– Trainings müssten grundsätzlich verändert werden und an Trainer würden deutlich höhere Erwartungen gestellt werden. Wir halten es auch aus Sicherheitsaspekten weiterhin für richtig, wenn Trainings in der Muttersprache der mehrheitlich deutschsprechenden Crews stattfinden.
– An unterschiedlichsten Stellen würde es durch diese Veränderung zu einer Mehrbelastung für Beschäftigte kommen. Lediglich Purser müssten künftig die deutsche Sprache beherrschen. Der überwiegende Teil unserer Passagiere möchte und wird auch in Zukunft an Bord mit uns deutsch sprechen wollen. Wenn im ungünstigsten Fall alle FBs an Bord nur Englisch sprechen, dann werden allein Purser die Kommunikation und Betreuung der Passagiere übernehmen müssen.
– Wir sehen darin jedoch auch einen Qualitätsverlust unseres Produktes ggü. unseren Passagieren. Sie erwarten von der Marke Eurowings deutschsprechendes Personal, mit dem sie barrierefrei kommunizieren können. Dadurch heben wir uns von Wettbewerbern wie Ryanair und ähnlichen ab. Ein starkes Argument für Eurowings. An dieser Stelle befürchten wir auch wirtschaftliche Auswirkungen aufgrund dieser Entscheidung.
Als ver.di stehen wir für eine starke und selbstbewusste Eurowings GmbH im Lufthansa Konzern. Das haben wir mit unseren Tarifkommissionen bereits in der Vergangenheit bewiesen als andere Gewerkschaften ein Wachstum bei EWG aufgrund ihrer Konzernpolitik zulasten hunderter Kolleginnen und Kollegen aus Cockpit und Kabine verhindern wollten. Ohne unser klares Bekenntnis zur starken EWG im Konzern und der daraus abgeleiteten Tarifarbeit und -Abschlüssen hätten viele Kolleginnen und Kollegen aus Cockpit und Kabine, z.B. aus der Air Berlin, keine berufliche Perspektive in der Eurowings gefunden.
Auch diese Herausforderung und damit die Absicherung von tarifierten Arbeitsplätzen in Deutschland können wir als Kabine und Cockpit nur gemeinsam bewältigen. Die Antworten auf mangelnde Bewerberzahlen in Deutschland können nur tariflich durch bessere und attraktive Vergütungs- und Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Dann wird ein Personalwachstum mit neuen sowie berufserfahrenen Kolleginnen und Kollegen vom lokalen Arbeitsmarkt möglich sein. Lasst uns dafür solidarisch zusammenstehen und aktiv werden. Wir informieren in Kürze zu unserem weiteren Vorgehen diesbezüglich.
Da wir u.a. solche strategischen Ausrichtungen der Unternehmensführung im Sinne der Beschäftigten wirtschaftlich kompetent hinterfragen möchten, treten wir als Gewerkschaft mit einem geschulten Team aus dem Luftverkehr bei der Aufsichtsratswahl als „ver.di“-Liste an. Daneben können wir euch die betriebliche Arbeitnehmerliste „Kabine & Cockpit ver.eint!“ ans Herz legen, die die gleichen Ziele verfolgt.
Wir wollen die Belegschaften der Kabine und des Cockpits der Eurowings mit ihren Interessen im Aufsichtsrat in den Mittelpunkt stellen. Keine Konzernpolitik zulasten unserer EWG, sondern gemeinsames Eintreten für eine starke, selbstbewusste Eurowings. Diese Haltung ist wählbar. Wir freuen uns, wenn du uns bei der Aufsichtsratswahl mit deiner Stimme unterstützt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in naher Zukunft werden weitere Kolleginnen und Kollegen aus dem Konzern oder ehemaligen Flugbetrieben des Konzerns bei uns eingestellt. Diese Kolleg*innen können aufgrund der PU-Ausschreibungen nun als PU eingestellt werden. Dies war im letzten Jahr nach Abschluss unseres Tarifvertrages Auswahl & Einstellung noch nicht möglich, da es keine externen PU-Stellenausschreibungen gab und zuerst intern PUs gefördert wurden. Dadurch
konnten ehemalige PU-Kolleg*innen nur als CAs eingestellt und maximal in Stufe 11 eingruppiert werden. Kurze Zeit später sind sie dann PUs geworden, jedoch in Stufe 11 geblieben. Kolleg*innen, die jetzt als PUs eingestellt werden, können bis Stufe 17 eingruppiert werden. Diese Ungleichbehandlung und vermeintlichen Vorteil für Kolleg*innen, die jetzt erst zu uns kommen, haben wir als Thema aufgegriffen und mit dem Arbeitgeber diskutiert.
Wir konnten uns nun mit Eurowings darauf einigen, dass die Kolleginnen und Kollegen, die bislang nach TV Auswahl und Einstellung eingestellt wurden und im vorherigen Flugbetrieb PU waren, erst als CA eingestellt wurden und inzwischen PUs sind, mit Einstellung des ersten PUs nach TV Auswahl und Einstellung finanziell so gestellt werden, als wären sie direkt als PUs eingestellt worden. Zwischenzeitliche, fiktive Stufensprünge finden dabei ebenfalls Berücksichtigung.
Beispiel:
Purser mit 15 vollendeten Jahren einschlägiger externer Berufserfahrung wird bei EW am 01.04.2021 als Flugbegleitender mit FB Stufe 11 eingestellt. Purserwerdung bei Eurowings erfolgreich absolviert und als Purser eingesetzt, Eingruppierung in PU Stufe 11, nächstes Vorrückdatum zum Stufensprung ist der 01.04.2022. Umstufung des internen Pursers in PU Stufe 15 zum 01.04.2022 (15 vollendete Jahre Berufserfahrung hätten zur Eingruppierung am 01.04.2021 in PU Stufe 14 geführt, Stufensprung am 01.04.2022 führt zur Einstufung in PU Stufe 15).
Wir freuen uns, dass durch diese Einigung nun zahlreiche Kolleginnen und Kollegen „korrekt“ eingruppiert werden. Dies ist ein weiterer Schritt für uns als ver.di und Aircrew Alliance in Richtung grundsätzliche finanzielle Anerkennung von Berufserfahrung in unserer Branche. Diese sollte unser aller Ziel sein, damit AOC-Schließungen und „Übergänge“ einfacher zu verkraften sind als sie es bislang waren.
Tarifvertrag Teilzeit
Auch beim Tarifvertrag Teilzeit konnten wir uns nun mit Eurowings einigen. Der Tarifvertrag soll noch im Laufe dieser Woche unterschrieben werden. Wir informieren euch im Anschluss über die Details des Tarifvertrages.
Vergütung von Ferry Flügen
Aufgrund der Streiks der Luftsicherheitskräfte ist es in den vergangenen Tagen vermehrt zu Ferry-Flügen gekommen. Jeder Dienst inkl. eines Ferry-Fluges wird nach unserem Tarifabschluss seit dem 1.1.2022 mit 35 € für CAs und SCAs vergütet. Bitte achtet daher auf die korrekte Abrechnung.
Vergütungserhöhung Januar
Wir alle bekommen es mit: Die Preise für Öl, Gas, Lebensmittel und vieles mehr steigen bereits seit längerer Zeit. Durch den Krieg in der Ukraine sind nochmals unerwartete Preissteigerungen zu erwarten. In „normalen“ Tarifabschlüssen mit +X % würde die aktuelle Situation wahrscheinlich zu einem Reallohnverlust führen. Durch unseren Inflationsausgleich sind wir bezüglich der unerwarteten Preissteigerungen
jedoch gut abgesichert, denn: Die Inflation/Preissteigerung aus diesem Jahr wird mit Wirkung ab 1.1.2023 komplett ausgeglichen – ohne wenn und aber. Der Arbeitgeber kann diese Erhöhung nicht durch ein Sonderkündigungsrecht verhindern. Dieses kann erst später genutzt werden.
Einige Prognosen sagen inzwischen, dass die diesjährige Inflation bei ca. 5% liegen wird. Das würde bedeuten, dass es 5% mehr Gehalt für uns ab 1.1.23 gibt.
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Lufthansa-Tochter Eurowings haben sich gestern (25. Januar 2022) nach schwierigen, monatelangen Tarifverhandlungen und einem Arbeitskampf im Oktober auf einen neuen Vergütungstarifvertrag für die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter verständigt.
Danach erhalten die über 1.500 Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft während der Laufzeit des Tarifvertrages die kommenden inflationsbedingten Preissteigerungen durch dauerhafte, monatliche Vergütungserhöhungen ausgeglichen. Darüber hinaus sieht das Tarifergebnis die Einführung neuer Zulagen und bis zu 75-prozentigen Erhöhungen bisheriger Zulagen vor, die einen großen Teil des Monatseinkommens eines Flugbegleiters ausmachen. Im März 2022 erhalten die Beschäftigten zusätzlich eine steuerfreie Corona-Prämie in Höhe von 400 Euro. Mit einem Bonusmodell werden die Kabinenmitarbeiter künftig mit bis zu 200 Euro pro Quartal an der Produktivität des Unternehmens beteiligt.
Von dem Tarifabschluss profitieren auch hunderte ehemalige Beschäftigte der Flugbetriebe Germanwings, SunExpress Deutschland und Brussels Airlines Düsseldorf, die nach den jeweiligen Betriebsschließungen durch einen ver.di-Tarifvertrag eine berufliche Perspektive in der Eurowings gefunden haben, jedoch bislang befristet beschäftigt waren. Diese Beschäftigten erhalten durch das Tarifergebnis unbefristete Arbeitsverträge und damit eine sichere berufliche Perspektive in der noch immer andauernden Krise.
Marvin Reschinsky, ver.di-Verhandlungsführer dazu: „Die Einkommen werden trotz hoher Inflation so angehoben, dass es zu einem Reallohnzuwachs und einer echten Aufwertung kommt. Dieser Tarifabschluss, der nebenbei noch hunderte befristet Beschäftigte entfristet, ist in der krisengezeichneten Airline-Branche ein Riesenerfolg, der seinesgleichen sucht.“
Eurowings ist im Portfolio der Lufthansa Group auf preiswerte Direktflüge für Urlaubs- und Geschäftsreisende spezialisiert. Die Airline ist Marktführer an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln/Bonn. Mit einer Flotte von aktuell 100 Flugzeugen beschäftigt Eurowings derzeit rund 3.000 Beschäftigte am Boden und in der Luft.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir wünschen euch allen ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
In den letzten Wochen konnten wir sie wieder auf jedem Sender finden: Die Jahresrückblicke. Wir möchten diese Info zum Anlass nehmen, um auf das Tarifjahr 2021 in der Kabine der Eurowings zurückzublicken, aber gleichzeitig auch einen Ausblick auf 2022 zu geben und die nächsten Schritte zum VTV Verhandlungsergebnis anzusprechen.
2021 – kein Jahr zum Durchatmen!
Viele hatten gehofft, dass die Corona-Krise bereits 2020 erfolgreich bekämpft wird und die Luftverkehrsbranche schnell Erholung findet. Dem war leider nicht so. Im Januar des vergangenen Jahres habt ihr als ver.di Mitglieder in der EW Kabine mit 94,16% dem verhandelten Krisenpaket zugestimmt. Trotz höherer und unsicherer Krisenpakete im Konzern konnten wir ein Krisenpaket verhandeln, das bis heute den geringsten Krisenbeitrag im ganzen Luftverkehr hat und dennoch einen echten Beschäftigungsschutz bietet. Dass ein echter Beschäftigungsschutz dringend nötig war, zeigt sich heute. Die Beschäftigten der LH Kabine haben bereits auf große Teile der Beiträge zur Altersvorsorge, Stufensteigerungen, Vergütungsverhandlungen bis 31.12.23 und ab diesem Monat auf monatlich 7,14% Gehalt verzichtet. Der dafür von einer anderen Gewerkschaft vereinbarte „Beschäftigungsschutz“ kann allerdings jederzeit vom Arbeitgeber gekündigt werden. Beides zusammen führt heute zu einer Situation, in der Lufthansa Arbeitsplätze in der Kabine abbauen will und weitere finanzielle Zugeständnisse der Belegschaft einfordert und verhandelt.
Das haben wir bei Eurowings mit unserem Krisenpaket verhindert. Zusammen mit der Verlängerung der Aufstockung zum Kurzarbeitergeld auf 90% gelang es uns unsere Arbeitsplätze erfolgreich zu sichern, soziale und finanzielle Härten in der Krise abzumildern und Perspektiven zu schaffen.
Neue Perspektiven für unsere Kolleg*innen, deren Arbeitsplätze im Konzern nicht gesichert wurden, das war unser nächstes großes Ziel. Einige von uns Tarifkommissionsmitgliedern, aber auch hunderte (heutige) EW Kolleg*innen kennen die Situation vor der die Kolleg*innen der GWI, SXD und SN standen. Wir haben uns an die Arbeit gemacht und anschließend nach kurzen Verhandlungen mitten in der Krise ein gutes Ergebnis mit dem TV Auswahl & Einstellung erzielt: Hunderte Einstellungen aus den genannten AOCs, finanzielle Anerkennung der Berufserfahrung, keine Probezeit, Einstellung auf Wunsch in Teilzeit. Als erste Gewerkschaft im LH Konzern haben wir damit eine Vereinbarung abgeschlossen, die berufliche Perspektiven und eine finanzielle Anerkennung von vorheriger Berufserfahrung für von Arbeitslosigkeit bedrohte Konzern-Kolleg*innen vorsieht. Noch immer profitieren Kolleg*innen von diesem Tarifabschluss, der noch bis zum 30.06.2022 gilt. Aber auch das „alte“ Bestandspersonal profitierte von dem Tarifabschluss. Zahlreiche FBs wurden PUs, langersehnte Versetzungen an andere Stationen folgten und die Arbeitszeiten konnten auf Wunsch erhöht werden. Kurze Zeit später wurden dann auch viele der neuen Kolleg*innen PUs.
Im August konnten wir mit dem TV Tz-Verhandlungsergebnis dann noch ein weiteres Tarifprojekt zufriedenstellend bewegen. Dieses sieht zahlreiche Verbesserungen vor: Neue Tz-Modelle (Mini-Modell/6E, Study & fly), Stundendeckel bei Tz, Vergütungsgrundlage auf Basis Gesamtvergütung = mehr Geld, Öffnung von bislang gesperrten Tz-Modellen, etc.. Den TV Tz werden wir in den kommenden Wochen final mit Eurowings ausformulieren. Die wichtigen Themen, wie Altersteilzeit und Sabbatical, sehen wir auch weiterhin auf der Tagesordnung, jedoch sind sie so detailliert und umfangreich, dass sie es wert sind, entkoppelt vom TV Tz in einem gesonderten Tarifvertrag verhandelt zu werden.
Zum Jahresende sollte es dann immer noch nicht langweilig und ruhig werden. Wir hatten mit der VTV-Tarifrunde viel vor. Die Inflation stieg inzwischen stark an und wir machten uns gemeinsam auf den Weg, um trotz Krise Vergütungserhöhungen für uns als Kabine und Entfristungen für unsere neuen Kolleg*innen durchzusetzen. Das dies nicht einfach werden sollte, das wussten wir vorher und dennoch vertrauten wir auf euch und auf uns als TK-Team – mit Erfolg. Nach einem starken Streik mit über 90% Beteiligung haben wir nun ein Verhandlungsergebnis vorliegen, das in den nächsten Jahren trotz Inflation zu Reallohnzuwächsen führen wird und hunderten befristeten Kolleg*innen einen sichere Perspektive gibt.
Wie geht es damit nun weiter?
In den nächsten Tagen werden wir mit Eurowings die redaktionellen Verhandlungen aufnehmen, um das Ergebnis in einem Tarifvertragsentwurf zu verschriftlichen. Danach erhalten alle ver.di Mitglieder den ausformulierten Entwurf.
Laut Veröffentlichung des Arbeitgebers sind die Entfristungen, aber auch die Neueinstellungen (unbefristet mit Probezeit) und damit das weitere Wachstum der EWG abhängig von der Annahme des Verhandlungsergebnisses. Der Arbeitgeber will, wenn er entfristet und weiteres Wachstum in die EWG holt, keine anhaltende „Unruhe“ in einem nicht beendeten Tarifkonflikt. Deshalb halten wir es für unwahrscheinlich, dass es die Entfristungen oder unbefristeten Neueinstellungen in der EWG auch geben würde, wenn das Ergebnis abgelehnt wird. Über diesen Standpunkt der Arbeitgeberseite haben wir schließlich mehrere Tage und Nächte verhandelt und gerungen. Es wäre äußerst kurios, wenn es diese Leistung nun „umsonst“ gäbe, also ohne Tarifabschluss und der damit verbundenen vorübergehenden Ruhe. Aber andere nicht beteiligte Gewerkschaftsvertreter*innen wissen da vielleicht mal wieder mehr 😉 #fakenewsausdemall Ob das Ergebnis angenommen wird oder nicht, also ob es zu den Entfristungen und den anderen verhandelten Punkten kommt, entscheidet ihr als ver.di Mitglieder nach Beendigung der redaktionellen Verhandlungen. Die Mitgliederbefragung wird online stattfinden. Wir informieren die ver.di Mitglieder noch über den genauen Ablauf.
Wenn ihr noch nicht ver.di Mitglied seid, aber die Entscheidung beeinflussen wollt, weil euch Dinge aus dem verhandelten Ergebnis wichtig sind, dann könnt ihr selbstverständlich noch Mitglied werden. Meldet euch dazu einfach bei einem von uns oder bei Marvin (0175-9722674 oder marvin.reschinsky@verdi.de). Wir machen euch innerhalb von fünf Minuten zum ver.di Mitglied. Ihr könnt aber auch direkt online eintreten unter: diesem Link
Wir wollen auch in diesem Jahr gemeinsam mit euch gute Arbeitsbedingungen in der EW Kabine verhandeln. Wir liefern Ergebnisse und reden nicht nur. Das Geheimrezept unseres Erfolges? Das seid ihr. Gemeinsam haben wir an einem Strang gezogen, uns gegenseitig vertraut, uns nicht verrückt machen oder spalten lassen. Ihr wisst: Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir zusammen in ver.di für unsere Interessen kämpfen. Für all den Support danken wir euch.
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in langen und mühsamen Tarifverhandlungen haben wir nach zahlreichen durchverhandelten Tagen und Nächten heute ein Verhandlungsergebnis mit Eurowings in der Vergütungs-tarifrunde erzielt. Das Ergebnis sieht vor:
Teilzeit entsprechend des Teilzeitfaktors angepasst.
Entfristungen
Darüber hinaus umfasst das Verhandlungspaket ein pauschales Entfristungsangebot für alle Kolleginnen und Kollegen, die vorher bei anderen Airlines des LH Konzerns beschäftigt waren und über unseren Tarifvertrag „TV Auswahl & Einstellung“ eingestellt wurden. Ab Februar 2022 kann dieses Entfristungsangebot über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden. Der verlängerte Zeitraum führt dazu, dass ehemalige Kolleginnen und Kollegen der SXD flexibel entscheiden können, ob und wann sie entfristet werden wollen, damit es zu keinen Problemen bei ihrer Abfindung kommt. Kolleg*innen, die vorher bei konzernexternen AOCs beschäftigt waren, werden nach positiver Leistungsbeurteilung entfristet.
Verhandlungsverpflichtung Dienstplanmodell
Die letzten Monate waren für uns alle anstrengend, oftmals wurde auch eine hohe Flexibilität von uns verlangt. Deshalb ist im Verhandlungsergebnis auch eine Verhandlungsverpflichtung zu einem zukunftsfähigen Dienstplanmodell vorgesehen für die der MTV nicht gekündigt werden muss.
TV Ergebnisbeteiligung
Der wenig bekannte und unbeliebte Tarifvertrag Ergebnisbeteiligung würde bei Annahme dieses Verhandlungsergebnisses auslaufen und nicht fortgesetzt.
Unsere Bewertung
Die Tarifkommission empfiehlt euch die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Trotz weiter andauernder Krise haben wir erreicht, dass es in den nächsten Jahren zu keinem Reallohnverlust kommen wird, da die Inflation automatisch ausgeglichen wird. Darüber muss nicht verhandelt oder gestritten werden, sondern damit könnten wir heute schon planen. Zusätzlich zu diesem Ausgleich gibt es spürbare Erhöhungen bei der Mehrflugstunden-vergütung und auch eine steuerfreie, von euch stark gewünschte Corona-Prämie. Zu guter Letzt werden auch hunderte Kolleginnen und Kollegen entfristet, das gibt nicht nur ihnen eine Perspektive, sondern lässt die Eurowings deutlich nachhaltig wachsen. Das lässt zumindest vorerst das Schreckgespenst von Verlagerungen in andere AOCs wieder in der Flasche verschwinden. Unsere gemeinsamen Forderungen, die wir nun nicht durchgesetzt haben, können zu einem anderen Zeitpunkt wieder auf den Tisch gebracht werden.
Wie geht es jetzt weiter?
Die ver.di Mitglieder werden ab Anfang Januar über das Verhandlungsergebnis abstimmen. Wer mitbestimmen will und wem das Ergebnis wichtig ist, der ist oder wird ver.di Mitglied. Auch neue Mitglieder, die bis zum Startzeitpunkt der Befragung eintreten, können abstimmen. Nach positivem Ausgang der Befragung würde auch der von uns ausgehandelte TV Teilzeit vereinbart werden.
Wer hat anschließend einen Anspruch auf diese Inhalte?
Nach § 3 des Tarifvertragsgesetzes sind die Mitglieder der Tarifvertragspartei (in diesem Fall ver.di) an den Tarifvertrag gebunden und haben damit einen Rechtsanspruch auf diese Leistungen. Dies ist sicherlich eine wichtige Info für alle Kolleginnen und Kollegen, die aktuell noch befristet sind und keiner oder einer anderen Gewerkschaft angehören. Wir wissen, dass dieses Verhandlungsergebnis etwas komplizierter ist als vorherige Ergebnisse. Deshalb kommt immer gerne auf uns zu und löchert uns mit Fragen. Während andere noch fordern und bislang an keiner Stelle etwas durchsetzen konnten, haben wir nach harten Verhandlungen geliefert. Euer Rückhalt und Vertrauen in uns als Tarifkommission und in uns als Gewerkschaft hat das möglich gemacht. Lasst uns diesen geschlossenen, gemeinsamen Weg so fortsetzen, dann werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein. Wir wünschen euch weiterhin eine besinnliche Weihnachtszeit, schöne Weihnachstage und einen guten und gesunden Start ins neue Jahr.
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
inzwischen sind seit dem Ende unserer Befragung zum Verhandlungsstand bereits ein paar Tage vergangen. Leider sind wir aufgrund der langen, auch nächtlichen Verhandlungen bislang nicht dazu gekommen, euch das Ergebnis der Befragung mitzuteilen. Dies möchten wir nun nachholen.
In der Befragung haben sich 89,4% der Kolleginnen und Kollegen für Variante B und damit gegen das Angebot des Arbeitgebers ausgesprochen. Mit diesem eindeutigen Votum und Auftrag haben wir in den vergangenen Tagen die Verhandlungen mit Eurowings fortgesetzt. Leider gibt es noch immer kein Ergebnis, die Verhandlungen dauern weiterhin an. Beide Seiten ringen extrem hart um ein Ergebnis, der Ausgang ist zum aktuellen Zeitpunkt noch offen.
Wir sind jedoch noch nicht an dem Punkt die Verhandlungen für gescheitert zu erklären. Eine weitere Eskalation möchten auch wir vermeiden, dafür brauchen wir jedoch ein akzeptables Ergebnis mit dem wir euch überzeugt bekommen. Daran werden wir auch die nächsten Stunden wieder arbeiten. Deshalb heute mal eine kürzere Info.
Wir melden uns bei euch, sobald wir mehr sagen können. Danke, dass ihr uns auch in diesen Tagen so den Rücken stärkt!
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach unserem erfolgreichen Streik vom Freitag mit über 90% Beteiligung hat heute die nächste Verhandlungsrunde mit Eurowings stattgefunden. Weiterhin schließt die Arbeitgeberseite ein Angebot zu unseren Forderungen aus und ist uns nicht entgegengekommen. An dieser Stelle wiederholen wir nicht erneut unsere Argumentation zur Befürwortung unserer Forderungen oder die Argumentation des Arbeitgebers gegen die Forderungen. Diese konntet ihr den Veröffentlichungen der letzten Tage und Wochen entnehmen.
Der Arbeitgeber präsentierte ein neues Angebot:
Die Arbeitgeberseite zeigte Bereitschaft, auch über ähnliche Modelle zu verhandeln, wenn diese an entsprechende Kriterien (Unternehmenserfolg, Produktivität, Blockstunden, etc.) geknüpft werden. Einen Abschluss mit Garantie auf eine jetzt zu vereinbarende Forderung, wie z.B. eine Tabellenerhöhung oder eine 4-Leg-Zulage im nächsten Jahr, lehnt Eurowings jedoch vehement ab.
Deshalb sehen wir nun nur noch zwei Möglichkeiten:
Variante A: Wir nehmen das vorgestellte oder ein ähnliches Angebot an. Unsere Forderungen werden damit jedoch nicht erfüllt.
Variante B: Wir lehnen das Angebot ab und bestehen weiterhin auf unsere Forderungen bzw. Teile daraus. Bei einer Ablehnung können wir uns jedoch auf eine harte, längere Auseinandersetzung einstellen. Dabei reicht es möglicherweise nicht aus nur ein, zwei weitere Streiks durchzuführen. Für diese Variante braucht es einen großen Rückhalt und ein gutes Durchhaltevermögen von uns allen. Wir müssen uns dabei auf euch verlassen können, dass ihr auch weitere Streiks voll und ganz unterstützt. Um die weitere Richtung auszuloten, brauchen wir nun deine Rückmeldung. Welche Variante bevorzugst du? Variante A oder Variante B?
Sende deine Rückmeldung mit deinem Namen bis spätestens Mittwochabend 20 Uhr an marvin.reschinsky@verdi.de oder 0175-9722674.
Wir werden euch informieren, sobald es Neuigkeiten gibt.
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach der ersten Verhandlung ohne Angebot des Arbeitgebers und der Absage des Verhandlungstermins seitens Eurowings in der letzten Woche, wurde für die heutigen Verhandlungen ein Angebot angekündigt.
Eurowings machte trotz aktuellem Gewinnkurs und weiteren hunderten Neueinstellungen in diesem Winter, die heute nochmals bestätigt wurden, dennoch kein Angebot zu unseren Forderungen. Auch eine finanzielle Aufwertung in mehreren, kleineren Schritten oder zu einem späteren Zeitpunkt wurden nicht in Betracht gezogen. Positive, für uns als Belegschaft sichere Erhöhungen sind – trotz Gewinn – bis Ende 2022 für Eurowings nicht vorstellbar. Das wären bei steigender Inflation 36 Nullmonate! Ein Schlag ins Gesicht und kein Zeichen der Wertschätzung an uns als Belegschaft, zumal viele bereits schon wieder weit in den MFS geplant werden. Mehr als 100 Stunden Block sind da keine Ausnahme!
Auch eine verlässliche finanzielle Bewertung unserer Forderungen konnte oder wollte Eurowings noch immer nicht erstellen. Wir erinnern uns: Die letzte Verhandlung wurde abgesagt, weil Eurowings diese Kalkulation noch erstellen wollte. Auch heute keine Bewertung vorliegen zu haben, lässt uns doch stark zweifeln, ob Eurowings uns als Kabine überhaupt ernstnimmt und uns auf Augenhöhe begegnet.
Eurowings präsentierte dann ihr eigenes Angebot als Alternative zu unseren Forderungen:
Beteiligung am Unternehmenserfolg, sofern vorhanden, in 2022
➤ bei 50 Millionen Gewinn 400 Euro (brutto) Einmalzahlung bei Vollzeit
➤ bei 100 Millionen Gewinn 800 Euro (brutto) Einmalzahlung bei Vollzeit
➤ Auszahlung in 2023
➤ weitere Zahlungen durch Produktivitätssteigerung
➤ Laufzeit des ansonsten unveränderten Vergütungstarifvertrages bis 31.12.2022
Wir haben Eurowings klar vermittelt, dass dieses Angebot keine Verhandlungsgrundlage für uns darstellt und auch nicht unsere Leistung in den vergangenen und den kommenden Monaten widerspiegelt, denn…
…keine unserer Forderungen wird berücksichtigt oder ansatzweise erfüllt.
…wir können den Unternehmenserfolg nur begrenzt beeinflussen. Das haben Projekte, wie die EW Langstrecke, die Millionen verschlungen haben, gezeigt. Auf solche
Managemententscheidungen, die zu Verlusten in den letzten Jahren führten, haben wir als Kabine keinen Einfluss.
…eine Einmalzahlung verpufft schnell. Sie hat keinen nachhaltigen Effekt und gibt keine positive Perspektive. Unsere Kosten steigen dennoch monatlich und haben durch die Nullmonate seit Januar 2020 bereits zu einem Reallohnverlust bei uns geführt.
…wir können uns keine Eingriffe in den MTV, die die Produktivität steigern würden, vorstellen. Durch die aktuellen Dienstpläne sind bereits viele am Limit oder schon darüber hinaus. Weitere Produktivitätssteigerungen auf unseren Schultern können wir nicht verkraften.
…die Höhe des Angebotes ist in Anbetracht unserer tagtäglichen Leistung zu gering. Bei einem Gewinn von 100 Millionen Euro möchte der Arbeitgeber lediglich 2-3% davon an die Belegschaft zurückgeben.
…während hunderte günstige Initials in den nächsten Wochen eingestellt werden sollen und unsere neuen Kolleginnen und Kollegen nach einiger Zeit ersetzen könnten, gibt es für unsere Kolleginnen und Kollegen der GWI, SXD und SN DUS keine sichere Perspektive.
Auch unsere eindringlichen Ausführungen, wie dieses Angebot bei uns in der Belegschaft ankommen wird, und welche Auswirkungen damit auf Eurowings zukommen werden, brachten die Arbeitgeberseite nicht zum Umdenken.
Wir haben eindringlich darauf gepocht, dass der Arbeitgeber nochmals in sich geht und wir zeitnah unsere Verhandlungen mit einem Angebot zu unseren Forderungen fortsetzen. Ob es dazu kommt, berät Eurowings nun intern.
Wir werden auch jetzt nicht aufgeben für die 4-Leg-Zulage, die finanzielle Aufwertungs-perspektive unserer Jobs und für eine Perspektive der neuen Kolleginnen und Kollegen zu kämpfen. Dabei brauchen wir all eure Unterstützung, um das hinzubekommen.
Wir halten euch, wie immer, auf dem Laufenden.
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am späten Freitagabend erreichte uns eine Mail. In dieser sagt Eurowings, gegen unsere Abmachung, den für Montag angesetzten Verhandlungstermin ab und macht eine deutliche Ansage zu dem, was wir von Eurowings in den kommenden Verhandlungen erwarten können – nämlich sehr wenig.
Als Begründung für diese Absage nennt die Arbeitgeberseite die noch ausstehende finanzielle Bewertung unserer Forderung. Eurowings sei es bislang nicht möglich eine valide Berechnung vorzunehmen.
Ist das glaubwürdig? Nein. Seit Mai dieses Jahres liegen Eurowings unsere Forderungen, wie sie selbst in der Mail bestätigen, vor. Eine korrekte und verlässliche Bewertung dieser Forderungen bis heute nicht veranlasst und vorliegen zu haben, wäre unprofessionell und unglaubwürdig.
Die bisherige Bewertung der Forderungen macht uns als Tarifkommissionsmitglieder, die diesen Job im Gegensatz zum Arbeitgeber ehrenamtlich und unentgeltlich machen, aufgrund ihrer offensichtlichen Fehler sprachlos. Um ein Beispiel zu nennen: Die Kosten für die Forderung nach einer Nachtzulage werden durch eine weit verfehlte Berechnungsgrundlage um ein Vielfaches überteuert. So sollen nach Berechnung des Arbeitgebers 25% aller EWG Flüge Nachtflüge sein. Das würde bedeuten, dass jeder vierte Flug von uns nach 2:30 Uhr endet oder vor 4 Uhr beginnt. Sollen mit solchen „Tricks“ die Kosten unserer Forderungen bewusst in die Höhe gerechnet werden, damit wir, die wir eure Forderungen aus den Umfragen einbringen, als völlig gierig und die Forderungen als unverhältnismäßig dargestellt werden können? So scheint es aktuell zumindest.
Aber nicht nur das.
Eurowings versucht auch an anderer Stelle die Erwartungen zu dämpfen. Es ist die Rede von einem „moderaten Wachstum“ und dann von hohen Verlusten der letzten zwei Jahre.
Moderates Wachstum? Eurowings hat bereits über 350 Kabinenbeschäftigte dieses Jahr eingestellt und plant weitere 300-400 Einstellungen in der Kabine im Winter. Das ist eine Personalaufstockung von über 60%. Damit ist die Eurowings größer als die Germanwings und
Eurowings GmbH in 2019 zusammen. Auch eine deutliche Flottenerweiterung ist geplant. Das ist kein moderates Wachstum, sondern ein für diese Zeit riesiges Wachstum. Wachsen kann Eurowings, weil wir bereits wieder Gewinn einfahren. Einen Gewinn, den jeder von uns als Belegschaft tagtäglich und unter schwersten Bedingungen erwirtschaftet. Dafür steht uns eine Perspektive für bessere Vergütungen zu.
Eurowings hat die letzten Jahre Verluste erwirtschaftet. Richtig, aber wieso war das so? Wir als Kabine sind sicherlich die Letzten, die dafür verantwortlich waren. Viel mehr sind es doch Managemententscheidungen, die zu diesen Verlusten geführt haben. Zu viele AOCs unter der Marke Eurowings, das Langstreckenprojekt was nur Verluste eingefahren hat oder eine Operations, die zu Verspätungen und hohen Ausgleichszahlungen geführt hat.
Zu guter Letzt schreibt Eurowings im letzten Satz ihrer Mail „Derzeit müssen wir aber dauerhafte Gehaltssteigerungen ausschließen.“. Ist das schon die arbeitgeberseitige Beendigung unserer Verhandlungen? Ist das die Anerkennung für unsere Arbeit als „Bestes Team der Welt“?
Wir werden innerhalb der Tarifkommission nun diskutieren, wie wir darauf reagieren. Der nächste Verhandlungstermin ist dann der 27. September.
Unser ver.di Talk am morgigen Montag (20.09.) findet um 19 Uhr über Zoom statt. Wir werden dort mit euch über den Verhandlungsstand, unsere nächsten Schritte und euer Feedback bzw. eure Erwartungen zu den Verhandlungen sprechen. Die Einwahldaten:
(Link entfernt)
Wir halten euch auf dem Laufenden.
Kollegiale Grüße
ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine
Sabrina Baderschneider, Dirk Berghoff, Britta Harder, Henrik Havighorst, Elisa Heine, Roman Hohn, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Julian Knops Michaela Lüdorf, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke, Sakine Yildiz-Bajcetic sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)