Kurzarbeitergeldregelung Lufthansa Kabine

14.09.2020 Eilmeldung

Liebe Mitglieder,

liebe Kolleginnen, liebe Kollegen

mit außerordentlicher Freude haben wir die Nachricht aufgenommen, dass es der PV Kabine gelungen ist, die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 90% bis Ende 2021 zu sichern. Auch die vorteilhafte Berechnungsgrundlage konnte weiter gehalten werden. Wir gratulieren der PV Kabine für diese großartige Leistung, die keinesfalls selbstverständlich ist. Momentan sieht es so aus, dass wir leider noch einige Zeit in Kurzarbeit verbleiben müssen. Mit dieser Regelung werden alle Kolleginnen und Kollegen in der LH Kabine vor einem finanziellen und sozialen Absturz bewahrt.

ETWAS SICHERHEIT IN SCHWIERIGEN ZEITEN

Kurz nach der Veröffentlichung des TV Krise hatten wir den darin geregelten mangelhaften Kündigungsschutz kritisiert. Bereits zur Unterschrift dieses Papiers war klar, dass mit hoherWahrscheinlichkeit kein für die Laufzeit des Vertrags andauernder Schutz erreicht werden würde. Zwar bedarf es zur Kündigung des TV Krise eine langfristige Unterschreitung des alpha case, jedoch hat die UFO es versäumt mit der LH klar zu definieren, was langfristig bedeutet und wie hoch dieUnterschreitung sein darf. Unter massivem Ausverkauf von Vergütungs- und Altersvorsorge-Standardswar also eine Beschäftigungssicherungsattrappe verhandelt worden. Dass wir den Veröffentlichungenentnehmen mussten, dass diese Konstruktion auch noch durch eine breite Mehrheit der UFO-Mitgliederangenommen wurde, war nur schwer zu ertragen. Denn damit wurde ein dramatisch schlechter Standard für die Kabine geschaffen, bei dem es klar war, dass er nicht mehr so einfach wieder zurückgedreht wird.Die Lufthansa greift nun tief in die Taschen der Kabinenbeschäftigten und hat sich dafür keinerlei wirksamen Verpflichtungen hingeben müssen. Es ist kaum verwunderlich, dass unsere Befürchtungennun wahr werden und sich die Lufthansa hier nachwirkend nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lässt.Der Standard der mitarbeiterfinanzierten Beschäftigungssicherung ohne unbedingten Kündigungsschutz ist gesetzt. Man kann von der PV nicht erwarten, dass sie die massiven Fehler in denTarifverträgen ausgleicht.Die PV hatte in ihrer ersten Betriebsvereinbarung noch einen lupenreinen Kündigungsschutz ohne Wenn und Aber verhandelt. Nach der Aufweichung durch den TV Krise blieb der PV nun offensichtlich nichtsanderes übrig, als hier auf die bestehenden tariflichen Regelungen zu verweisen, zumal der Kündigungsschutz für die PV nicht erzwingbar ist und Lufthansa bereits eine Einigungsstelle angerufen hatte. Doch auch unter diesen widrigen Bedingungen hat es die PV geschafft, den Standard der sehrhohen Aufstockung zu halten und Kurzarbeit zu ermöglichen.

BETRIEBLICHES MUSS BETRIEBLICH BLEIBEN

Keinerlei Verständnis haben wir für den Vorstoß der UFO bei der Agentur für Arbeit, in der sie Medienberichten zufolge die Rechtmäßigkeit der Betriebsvereinbarung, die nun akut das Einkommenaller Kabinenbeschäftigten sichert, anzweifelt. Das Vorgehen der UFO ist nicht mit der Philosophieunserer Organisation vereinbar, nach der wir betriebliche Regelungstatbestände nach Möglichkeitimmer den Betriebspartnern überlassen. Wir sind darüberhinaus der Ansicht, dass auch formalrechtlichdie Vereinbarung der PV Kabine der Überprüfung standhält. Die UFO hingegen gefährdet massiv die Arbeitsplätze in der Kabine, da durch ihren Brief an die Agentur für Arbeit die finanzielle Situation derLufthansa bedroht ist. Wie man als Gewerkschaft einen solchen Schritt gehen kann, der offenbar zumZiel hat, dass die Lufthansa das staatlich erhaltene Kurzarbeitergeld zurückzahlen soll und somit wiedervor der Insolvenz stünde, ist uns ein Rätsel.

ABSENKUNGEN NUR UNTER MINDESTVORAUSSETZUNGEN

Wir sind der Ansicht, dass die Tarifstandards nur dann vorübergehend unterwandert werden dürfenwenn der Arbeitgeber sich auf ein tragfähiges und wirksames Konzept zum Kündigungsschutz einlässt.Zudem bedarf es in einem entsprechenden Tarifvertrag immer Regelungen, die einen sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau gewährleisten. Die UFO hat Lufthansa jedoch einen Blankoscheck ausgestellt.Flugbegleiter und Purser zahlen bereits seit dem 01.07.2020 viel Geld für keinen wirksamen Schutz.Gleichzeitig haben die Tarifpartner keinerlei verbindliche Maßnahmen zum notwendigen sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau vereinbart. Dass die UFO nun kritisiert, dass die Personalvertretung nicht alle Fehler des TV Krise geheilt hat, indem sie auf Betriebsebene die tariflichenVersäumnisse nachverhandelt, klingt für uns wie blanker Hohn. Bereits vor vielen Wochen war klar, dassder TV Krise nicht einmal im Ansatz hält, was er verspricht. Der neuerliche Versuch, andere Stellen fürdieses Versagen verantwortlich zu machen, spricht für sich.

WANDEL MIT EUCH

Wir sind der Meinung, dass es nun dringend Zeit ist, dem weiteren Ausverkauf der Kabine Einhalt zugebieten. Dazu braucht es einen erhöhten Organisationsgrad der Alliance in der Lufthansa-Kabine. Viele Kolleginnen und Kollegen aus der DLH Kabine haben ebenfalls erkannt, dass es nun eine seriöseTarifarbeit geben muss. So verzeichnen wir inzwischen erfreulicherweise eine beachtliche Eintrittswelle.Das ist der richtige Weg, und doch braucht es noch mehr Kolleginnen und Kollegen, die dennotwendigen Richtungswechsel für die Lufthansa Kabine durch einen Beitritt aktiv vorantreiben. Anbei erhaltet Ihr ein Beitrittsformular in die Aircrew Alliance.  Die LH Kabine ver.dient eine professionelle Gewerkschaft!, die ihre Mitglieder im Fokus hat.

Viele Grüße

Eure Geschäftsfeld-Tarifkommission Kabine

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