DLH – Die Kabine schaut mal wieder in die Röhre? Das muss nicht sein!

10.08.2022

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit Wochen und Monaten herrscht im Luftverkehr eine Situation, die besonders für uns Beschäftigte fordernd oder teils überfordernd ist. Denn Airlines stellen Flüge ins Programm, für welche die während der Coronapandemie geschrumpften Personalkörper am Boden und in der Luft nicht mehr stark genug aufgestellt sind.

Das hindert Unternehmen wie die Lufthansa jedoch nicht daran, die Belastungsgrenzen von uns Beschäftigten tagtäglich weiter auszutesten. ver.di hat dazu öffentlich, auf der politischen Ebene und im Aufsichtsrat scharfe Kritik geäußert.


Mit unseren ver.di Tarifkommissionen im Luftverkehr haben wir in der Krise auf kurzfristige, schnell endende Krisenbeiträge gesetzt, die einen sicheren Kündigungsschutz boten. So konnten wir die aktuelle Situation an zahlreichen Stellen inzwischen nutzen, um nachhaltige Verbesserungen für unsere Mitglieder wie zuletzt beim LH Boden, aber auch in der Kabine und im Cockpit in anderen Airlines, wie Eurowings, easyJet oder Condor, tariflich zu vereinbaren. Konkrete Beispiele dafür haben wir euch untenstehend zusammengefasst.


Vor diesem Hintergrund ist die tarifliche Situation der Lufthansa Kabine umso ernüchternder: Der weiterhin laufende Krisen-Tarifvertrag, keine Streikmöglichkeit, große offene Baustellen wie die Überführung der SMK-Kolleg*innen, der Wunsch der LH, den gesamten Personalkörper zu saisonlisieren sowie ein offener MTV, fehlende Transparenz und unzureichende Kommunikation zu Verhandlungen und Druck auf die Arbeitsbedingungen durch untarifierte, neue AOCs im Konzern – all das sind keine positiven Aussichten.

Eine Gewerkschaft muss in der Lage sein, transparente, schlüssige und in der Belegschaft akzeptierte tarifliche Antworten auf diese Herausforderungen geben zu können: Wieso werden weiterhin Krisenbeiträge gezahlt, obwohl LH wieder Gewinne schreibt? Wie schafft man eine nachhaltige Sicherung der Arbeitsbedingungen und Arbeitsplätze, wenn der Konzern Dumping-AOCs aufbaut? Wie werden die Vergütungen dauerhaft erhöht, um die hohe Inflation auszugleichen? Wieso soll die LH Kabine immer weiter geben, indem Arbeitsbedingungen abgesenkt werden (sollen)?


Gleichzeitig erleben wir, wie unersetzlich eine politisch durchsetzungsstarke Lobby für Beschäftigte im Luftverkehr ist, denn in den Unternehmen gibt es eben nicht nur tariflich und betrieblich offene Themen und Herausforderungen, sondern auch Themen, die sich nur politisch wirkungsvoll lösen lassen. Die Diskussionen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssen mit den Interessen der Beschäftigten, auch unserer Kabine, verbunden werden. Gelingt das nicht, stehen Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen auf dem Spiel.


Vor dieser Gesamtsituation möchten wir euch als ver.di mit unserer Aircrew Alliance anbieten, die tarifliche und politische Vertretung der Lufthansa Kabine zu übernehmen.

Wir stehen für Transparenz, offene Strukturen und echte Beteiligung. Tarifverhandlungen hinter geschlossenen Türen mit Tarifergebnissen, die so undurchsichtig sind, dass sie kaum jemand versteht, lehnen wir ab. Ehrliche Diskussionen und Bewertungen von Verhandlungsergebnissen sind der bessere Weg.

Um diese Rolle in Zukunft übernehmen zu können, brauchen wir den Rückhalt aus der Belegschaft, also von euch. Denn eine Gewerkschaft ist nur durchsetzungsfähig und -stark, wenn sie eine starke Mitgliederbasis hat.


Erfreulicherweise starten wir hier nicht bei null. Hunderte Kolleginnen und Kollegen sind bereits seit Jahren, viele weitere Hunderte seit einigen Monaten Mitglied in ver.di und der Aircrew Alliance.


Uns fehlen nur noch 800 weitere Kolleginnen und Kollegen, um die Rolle der Mehrheitsgewerkschaft in der Lufthansa Kabine übernehmen zu können.

Wenn auch du findest, dass es einen tariflichen Neustart für die Lufthansa Kabine braucht, dann werde ver.di- und damit Aircrew Alliance Mitglied unter https://aircrewalliance.com/mitglied-werden/ .


Wir sind bereit! Bist du es auch?


P.S.: Gewerkschaftsmitglieder, die von einer anderen Gewerkschaft zu ver.di und der Aircrew Alliance wechseln möchten, zahlen bis zum Ablauf der gekündigten, vorherigen Mitgliedschaft nur 2,50 Euro/Monat ver.di & Aircrew Alliance-Mitgliedsbeitrag, damit eine finanzielle Doppelbelastung nicht eintritt. Für weitere Fragen dazu, melde dich gerne bei uns unter emilio.rezzonico@verdi.de oder klicke hier für den WhatsApp-Kontakt.

Eure ver.di & Aircrew Alliance Kolleginnen und Kollegen



ver.di Tarifabschlüsse im Luftverkehr

Lufthansa Boden:

– 200€ mehr monatlich ab 1.7.22

– weitere 2,5% monatl. mehr, mind. aber 125€ ab 1.1.23

– weitere 2,5% monatl. mehr ab 1.7.23

– (Krisenbeiträge bereits beendet)


Eurowings Kabine:

– dauerhafte Erhöhung der Vergütungen in Höhe der Jahresinflation 2022 ab 1.1.23

– dauerhafte Erhöhung der Vergütungen in Höhe der Durchschnittsinflation Jan-Okt 2023 ab 1.12.23

– sofortige Einführung einer 4-Leg-Zulage in Höhe von 50€ pro Dienst mit vier Legs

– zusätzlicher Corona-Bonus in Höhe von 400€

– sofortige Erhöhung der Mehrflugstundenvergütung von Pauschalbetrag zu individuellen Stundenvergütungen

– sofortige Einführung einer Nachtflugzulage in Höhe von 35€/Dienst

– sofortige Einführung einer Ferry-Zulage in Höhe von 35€/Dienst

– (Krisenbeiträge bereits beendet)


Condor Kabine (Tarifabschluss innerhalb Friedenspflicht):

– Erhöhung der Vergütungen um 4% zum 1.1.23

– Erhöhung der Vergütungen zum 1.1.24 in Höhe der Inflation, mind. aber 3%


EasyJet Kabine:

– Einmalzahlung in Höhe von 4.000-4.500 Euro

– Erhöhung der Vergütungen um 5% zum 1.10.22

– Erhöhung der Vergütungen um weitere 3,2% zum 1.4.23


FraGround:

– Erhöhung der Stundenlöhne um 12,6-12,9 Prozent zum 1.7.22

– Sommerprämie in Höhe von 700€


AHS DUS & CGN:

– Erhöhung der Stundenlöhne um 2,52€ bis 2,79€ in zwei Schritten = 17,24-25,91% Erhöhung


Aviapartner:

– Erhöhung der Monatseinkommen um 300 Euro zum 1.7.22

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