Tarifabschluss: Perspektiven in der Eurowings Deutschland erzielt!

Tarifabschluss: Perspektiven in der Eurowings Deutschland erzielt!

04.02.2021 breaking news

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

heute können wir euch mitteilen, dass wir die Tarifverhandlungen zu einem Tarifvertrag „Auswahl und Einstellung“ bei der EWG abschlossen haben und dass das Tarifergebnis vor wenigen Stunden unterschrieben wurde. Das durchgesetzte Tarifergebnis im Detail:

Berufserfahrung beim vorherigen Konzernarbeitgeber wird finanziell komplett ohne Einschränkungen oder Kappungen in der EWG VTV-Systematik anerkannt. Das bedeutet: Wenn man z.B. 15 Jahre beim vorherigen Arbeitgeber gearbeitet hat, dann wird man so in die VTV-Tabelle eingruppiert als hätte man diese 15 Jahre bei EWG gearbeitet. Auch die bereits finanziell anerkannte Berufserfahrung beim vorherigen Arbeitgeber bleibt erhalten.

➔ Einstellungen in Voll- und Teilzeit sind möglich. Es gelten die untermonatigen EWG-Teilzeitmodelle. Die Schulungsmaßnahmen erfolgen grundsätzlich in Vollzeit.

➔ Eine Probezeit haben wir verhindert. Eine Befristung konnte nicht verhindert werden. Es gibt jedoch die Verpflichtung, dass ver.di mit Eurowings spätestens im April 2022 über die Entfristungen verhandelt.

➔ Das Auswahlverfahren wurde massiv gekürzt. Es findet lediglich ein Bewerbungsgespräch statt. ACs sind nicht nötig.

➔ Der Tarifvertrag regelt nichts zur Abfindung aus vorherigem Arbeitsverhältnis. Die Ansprüche aus den jeweiligen IA/SPs bleiben erhalten.

➔ Es gibt keinen Schulungsvertrag mit prekären Bedingungen. Während der Kurzarbeit des Bestandspersonals beträgt die Vergütung des neuen Personals, wie beim Bestandspersonal, 90% der Gesamtvergütung.

➔ Für das neue Personal wird keine Absenkung in den Arbeitsbedingungen eingeführt. Alle EWG Beschäftigten, egal ob alt oder neu, fallen unter die gleichen (MTV-)Bedingungen.

➔ Die Mitbestimmung der PV wird ausgeweitet, eine Beteiligung am Auswahlverfahren wird gewährleistet.

➔ Einen Vorrang bei der Einstellung erhalten von Arbeitslosigkeit bedrohte oder bereits befindliche (Ex-)Konzernkollegen und SGB III-Leistungsempfänger, die zum 30.06.2020 im Konzern beschäftigt waren.

➔ Die Vereinbarung läuft bis zum 30.06.2022 und gilt für Einstellungen in dieser Zeit.

Das konzentrierte und ergebnisorientierte Verhandeln, um für eine berufliche Perspektive für hunderte betroffene Kolleginnen und Kollegen zu kämpfen, hat sich ausgezahlt. Als Aircrew Alliance in der ver.di haben wir unseren branchenweiten Anspruch „Vorherige Berufserfahrung muss finanziell anerkannt werden“ auch in diesen Verhandlungen unter harten Krisenbedingungen verteidigen können.

Als erste Gewerkschaft im Lufthansa Konzern haben wir mit diesem Ergebnis eine Vereinbarung abgeschlossen, die konzernübergreifend berufliche Perspektiven für bedrohte Kolleginnen und Kollegen schafft und gleichzeitig Berufserfahrung finanziell vollständig anerkennt. Dies ist besonders mit Blick auf die stark abweichende Herangehensweise im Konzern bei Ocean/Eurowings Discover hervorzuheben. Die Alternative ohne Verhandlungsergebnis wäre bei Neueinstellung ein Start in Stufe 1 mit Probezeit gewesen. Das und viele weitere Dinge konnten verhindert werden.

Nun startet zeitnah der Recruitingprozess für die ersten zu besetzenden Stellen. Eine schriftliche Bewerbung wird dabei von Eurowings erwartet. Dazu haben wir vielen von euch bereits Hilfestellung durch unsere Bewerbungstrainings gegeben. Darüber hinaus checken wir gerne nochmal die schriftliche Bewerbung für unsere ver.di Mitglieder durch Experten, die regelmäßig Bewerbungsseminare geben. Um den Bewerbungscheck zu nutzen, sende uns deine Bewerbung an luftverkehr@verdi.de mit dem Betreff „[Bewerbungs-Check]“. Du erhältst anschließend Feedback und Hinweise zu deiner Bewerbung.

Als Gewerkschaft der EWG Kabine möchten wir auch in Zukunft gute Arbeitsbedingungen in der EWG durchsetzen. Unsere Mitglieder sind es, die diese Verhandlungen und dieses Verhandlungsergebnis ermöglicht haben. Ohne sie hätten viele in die Röhre geschaut und der Konzern hätte seine Ambitionen ungebremst durchziehen können. Ihr Handeln und ihre Aktivität ist gelebte Solidarität! Solidarität ist keine Einbahnstraße: Zeigt auch ihr Solidarität in Richtung der EWGler, indem ihr die Kabinenvertretung der EWG unterstützt. Solche Signale und Handlungen werden auch in der Belegschaft zu einem positiveren Bild und einer herzlichen Willkommenskultur führen! Einen Rechtsanspruch auf tarifvertragliche Leistungen, wie aus diesem Tarifvertrag, haben grundsätzlich die Mitglieder der abschließenden Tarifvertragspartei, in diesem Fall ver.di (nachzulesen im Tarifvertragsgesetz §3).

Wir setzen uns auch weiterhin auf jeder Ebene für unsere Mitglieder und ihre Interessen ein.

Über unseren WhatsApp-Verteiler halten wir euch weiterhin auf dem Laufenden zu den Ausschreibungen und dem weiteren Verlauf. Weiterhin stehen dir unsere Tarifberater, die EWG Tarifkommission oder unser Verhandlungsführer Marvin Reschinsky (0175-9722674) für Fragen zur Seite.

Wir wünschen euch allen viel Erfolg im Bewerbungs- und Auswahlprozess!

ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine

Dirk Berghoff, Rene Creutz, Britta Harder, Elisa Heine, Christina Klein, Tanja Kleinknecht, Michaela Lüdorf, Alida Pontani, Angelina Rybicki, Jens Schulz, Larissa Sternke sowie Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)

GWI: Einsatz für starke Forderungen und Perspektiven

GWI: Einsatz für starke Forderungen und Perspektiven

23.01.2021 breaking news

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                                                         

wir bedanken uns für den konstruktiven und guten Austausch mit insgesamt über 150 Kolleginnen und Kollegen der GWI in unserem heutigen ver.di Talk. Wir hoffen, dass wir mit unseren konkreten und ehrlichen Antworten für möglichst viele von euch einen tieferen, transparenten Einblick in die laufenden Verhandlungen zwischen ver.di und Eurowings GmbH zu beruflichen Perspektiven in der EWG schaffen konnten.

 

Uns ist an dieser Stelle wichtig, dass ihr nochmals schwarz auf weiß nachlesen könnt, für was wir stehen und was wir in den aktuellen Verhandlungen fordern:

 

  • Finanzielle Anerkennung der Berufserfahrung im Konzern. Heißt z.B.: Bei 15 Jahren in der GWI soll bei EWG so eingruppiert werden als hätte man diese beispielhaften 15 Jahre von Beginn an in der EWG gearbeitet. Ohne Kappung bei höheren Stufen und inkl. der bereits finanziell anerkannten Berufserfahrung (z.B. Ex-AB bei GWI).
  • Angebot eines untermonatigen Teilzeitmodells aus der EWG-Systematik.
  • Keine Abgabe der GWI Abfindung, da Seniorität/Betriebszugehörigkeit nicht anerkannt wird.
  • Einschränkung bei Probezeit und Befristung.
  • Keine Einstellung nach Seniorität. Größtmögliche Chancengleichheit für alle.
  • Bewerbungsverfahren ohne große Hürden. Kein erneutes Assessmentcenter für Flugbegleiter. Die Einstellung/Auswahl von PUs regelt eine Betriebsvereinbarung.
  • Beteiligung der EWG Personalvertretung an Auswahlgesprächen und im Einstellungsprozess.

 

All das ist nicht selbstverständlich, zumindest nicht für einen Arbeitgeber, der sich zudem auch noch mitten in der Krise befindet. Um diese Forderungen durchgesetzt zu bekommen, braucht es euren Rückhalt und eure Unterstützung! Unter https://aircrewalliance.com/mitglied-werden/ kannst du Mitglied werden.

Du möchtest dich noch stärker als Tarifberater für ein gutes Ergebnis einbringen? Zusammen besprechen die Tarifberater und die EWG Tarifkommission regelmäßig die nächsten Schritte, das Feedback aus der GWI und die laufenden Verhandlungen. Melde dich gerne bei einem von uns.

Da zumindest ein kurzes Auswahlverfahren in Form eines Gespräches gesetzlich vorgeschrieben ist und auch eine Bewerbung bei EWG erwartet wird, laden wir alle Interessierten zu einem Bewerbungstraining ein. Das Bewerbungstraining Teil I findet am Montag (25.01.) von 18:00-19:30 Uhr statt. Im ersten Teil liegt der Fokus auf der schriftlichen Bewerbung mit einem kleinen Exkurs zum Bewerbungsgespräch. Die Einwahldaten sind:

 

Thema: ver.di- Online Training „for my new Job“: Teil 1
Uhrzeit: 25.Jan..2021 18:00 Uhr
https://us02web.zoom.us/j/83640782581?pwd=V0swMnp3b3hLZ083NUhJTFJ1cHcrQT09

Meeting-ID: 836 4078 2581
Kenncode: 184410

Darauf aufbauend gibt es einen zweiten Teil am 01.02. von 18-19:30 Uhr, der sich an alle ver.di Mitglieder richtet. In diesem Teil schauen wir genauer auf das konkrete Auswahlverfahren bei EWG und das Bewerbungsgespräch. Anmelden kannst du dich dafür unter 0175-9722674 oder marvin.reschinsky@verdi.de.

Bei weiteren Fragen meldet euch gerne bei einem von uns Tarifkommissionsmitgliedern, Tarifberatern oder den ver.di & Aircrew Alliance Gewerkschaftssekretären Marvin Reschinsky und Emilio Rezzonico.

Eure Tarifberater aus der GWI Kabine & die ver.di Tarifkommission Eurowings Kabine

GWI: Wir bringen uns ein – Für ein gutes Ergebnis!

Airbus A320 D-AGWJ of Germanwings is towing by vehicle on airfield before departure

GWI: Wir bringen uns ein – Für ein gutes Ergebnis!

22.01.2021 Infos rund ums Fliegen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                                                         

seit ein paar Tagen wissen wir, dass die ver.di Tarifkommission bei der Eurowings Kabine als Mehrheitsgewerkschaft in der EWG Kabine die Tarifverhandlungen über einen Tarifvertrag „Einstellungen und Auswahl“ führt. Eurowings hat die laufenden Verhandlungen mit ver.di über die One App bestätigt. Von diesem Tarifvertrag sollen u.a. wir als GWIler profitieren.

 

ver.di hat aufgerufen, dass wir uns in die Verhandlungen einbringen können und einen transparenten Austausch zugesagt. Ein Instrument dafür sind die Tarifberater. Wir haben uns dazu entschieden, das Angebot in Anspruch zu nehmen und uns als Tarifberater aus der GWI Kabine in die laufenden Verhandlungen einzubringen. Wer wir sind?

 

 

Innerhalb von wenigen Tagen haben wir einen sehr guten Austausch mit der EWG Tarifkommission aufgebaut und uns bereits mehrmals virtuell „getroffen“. Selbstverständlich können weitere Kolleginnen und Kollegen sich als Tarifberater aus der GWI einbringen. Wir stehen euch auch für eure Fragen und Anliegen zur Verfügung.

 

Auch wir möchten euch nochmal herzlich zum ver.di Talk für uns als GWI Kabine am Samstag (23.01.) ab 16 Uhr über Zoom einladen. Dort berichten wir gemeinsam mit der EWG Tarifkommission über die laufenden Verhandlungen und ihr könnt alle eure Fragen loswerden. Die Einwahldaten erhaltet ihr per SMS oder WhatsApp unter 0175-9722674.

 

Wir freuen uns auf euch!

 

Eure Tarifberater aus der Germanwings Kabine

EWG: ver.di und Aircrew Alliance erzielen Beschäftigungssicherung und verhandeln Einstellungen für von Arbeitslosigkeit bedrohte Flugbegleiter

Demonstrant mit Plakat Aufschrift "Mayday"

EWG: ver.di und Aircrew Alliance erzielen Beschäftigungssicherung und verhandeln Einstellungen für von Arbeitslosigkeit bedrohte Flugbegleiter

18.01.2021 Press release

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat mir ihrer Aircrew Alliance bei der Lufthansa-Tochter Eurowings, nach langen und intensiven Tarifverhandlungen, Maßnahmen zur Krisenbewältigung für die rund 2.000 Kabinen- und Bodenbeschäftigten sowie eine verbindliche Arbeitsplatzsicherheit bis 31. März 2022 vereinbart.

Im Gegenzug für die Beschäftigungssicherung leisten die Kabinenbeschäftigten der deutschen Fluggesellschaft Eurowings einen Krisenbeitrag durch eine einmalige Reduzierung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes um 5 Prozent, einen Verzicht auf eine Gratifikation in Höhe von 100 Euro brutto sowie 10 durch das Aussetzen der Beiträge der künftig geltenden betrieblichen Altersvorsorge. Die Krisenvereinbarung für die Bodenbeschäftigten in der Eurowings Aviation sowie Eurowings Technik sieht einen einmaligen Verzicht auf das 13. Gehalt und eine Urlaubsreduzierung in 2021 vor.

Die Vereinbarung der Bodenbeschäftigten wurde bereits mit großer Mehr-heit durch die ver.di-Mitglieder angenommen. Noch bis zum 22. Januar 2021 stimmen die ver.di-Mitglieder in der Kabinenbelegschaft über die Vereinbarung ab.

„Nach harten und monatelangen Verhandlungen ist es nicht nur gelungen, die Arbeitsplätze in der Eurowings am Boden und in der Kabine durch ausgewogene Krisenbeiträge im Konzern zu sichern. Wir setzen uns auch dafür ein, möglichst vielen Kabinenbeschäftigten aus der Lufthansa Group durch Einstellungen bei Eurowings eine berufliche Perspektive zu schaffen“, betont ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. „ver.di führt dazu bereits Tarifverhandlungen. Wir fordern eine finanzielle Anerkennung der bisheri-gen Berufserfahrung im Konzern.“

Eine Aufstockung der Flotte habe Eurowings schon für das Jahr 2021 öffentlich in Aussicht gestellt. ver.di und die Aircrew Alliance setzen sich dafür ein, dass möglichst viele der vom Arbeitsplatzabbau bedrohten Kabinenbeschäftigten im Lufthansa Konzern eine berufliche Zukunft innerhalb der Eurowings unter deutschen Tarifverträgen finden. Deshalb führt ver.di, als führende Eurowings-Kabinenvertretung, aktuell Verhandlungen mit dem Unternehmen über berufliche Perspektiven für die betroffenen Flugbegleiter im Lufthansa-Konzern, – beispielsweise für Beschäftigte der geschlossenen Flugbetriebe Germanwings oder SunExpress Deutschland.

For The Best New Normal – Ein Rückblick

For The Best New Normal – Ein Rückblick

05.11.2020 Eilmeldung, Infos rund ums Fliegen

Zur Videobotschaft https://share.vlognow.me/s/1236535

Am 28. Oktober 2020 hatte die ver.di Bundesfachgruppe Luftverkehr zusammen mit der Aircrew Alliance zum Kick-Off „For The Best New Normal“ im Luftverkehr eingeladen. Einem ersten Aufschlag einer nun regelmäßig stattfindenden Veranstaltungsreihe von ver.di und Aircrew Alliance mit Vertretern aus Politk, Wirtschaft(sverbänden) und Unternehmen des Luftverkehrs. Durch COVID-19 im digitalen Format, Fast 30.000 Kolleg*innen beteiligten sich über die Videokonferenzsysteme oder verfolgten die Veranstaltung in Social-Media-Kanälen oder über den Live-Stream im Internet. Dabei waren alle Bereiche des Luftverkehrs vertreten: Von den Bodenverkehrsdiensten (BVD), den Sicherheitsdienstleistern, den Flughäfen, aus allen Bereichen der Lufthansa wie auch das fliegende Personal aus Cockpit und Kabine aller anderen in Deutschland operierenden Airlines.

Eine beeindruckende Teilnahmeresonanz, die jedoch auch zeigt, dass die Beschäftigten im Luftverkehr viele Fragen, Sorgen und Ängste haben. Sie wollen eine Perspektive, eine Zukunft für ihre Tätigkeit im Luftverkehr sehen. Das wurde auch in den hunderten Fragen der Teilnehmer*innen deutlich, die uns vor und während der Veranstaltung zugegangen waren.

In ihrer einführenden aktuellen Bestandsaufnahme hat Mira Neumaier, ver.di Bundesfachgruppenleiterin Luftverkehr, deutlich gemacht, welche Risiken wir sehen, wenn die einzige Antwort der Airlines im Restart ein erneuter Wettbewerb um möglichst billige Ticketpreise ist.

Schon jetzt sind wir von nahezu allen Arbeitgebern im Luftverkehr aufgefordert, „Krisenvereinbarungen“ zu treffen. Damit sollen bestehende tarifliche Leistungen abgesenkt werden, einige Arbeitgeber fordern bis zu 30 % Vergütungseinbußen! Oft wird das nicht nur mit den aktuellen Einnahmeausfällen, sondern darüber hinaus mit einer Neuaufstellung im Dumping-Wettbewerb begründet. Viele Arbeitgeber haben bereits die Streichung von Arbeitsplätzen angekündigt.

Gerade vor diesem Hintergrund begrüßt ver.di die Verlängerung der Kurzarbeit bis Ende 2021 und die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes von 80 bzw. 87 % des Nettoentgeltes.

Durch Fluktuation, das Auslaufen befristeter Verträge oder die Beendigung von Leiharbeit arbeiten heute bereits deutlich weniger Menschen im Luftverkehr.

Diese Krisenbeschreibung führte auch direkt zu dem Thema für die Paneldiskussion: „Einfach weiter so? Auf Kosten der Umwelt, der Gesundheit und der Arbeitsbedingungen für 5 Euro nach Mallorca?“

Für die Paneldiskussion waren Christine Behle als unsere stellvertretende ver.di Vorsitzende, Anette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium (BMAS), Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (BMVI) und Mathias von Randow vom Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) eingeladen. Digital zugeschaltet waren Claudia Amir, ver.di Bundesfachgruppenvorsitzende Luftverkehr und BR-Vorsitzende Fraport sowie Christian Hirsch, KBR-Vorsitzenden der Deutschen Lufthansa AG.

Moderiert hat Fani Zaneta, persönliche Referentin der stellvertretenden ver.di Vorsitzenden.

Grundlage für die Diskussion war das ver.di Luftverkehrskonzept, dass die Bundesfachgruppe im Sommer 2020 vorgelegt hat. Es beschreibt wie der Luftverkehr bei einem Neustart nach der Pandemie anderen Kriterien außer Wettbewerb und Preisdruck gerecht werden kann. Es enthält Forderungen nach einem anderen Verständnis des Luftverkehrs als europäische und globale Verkehrsinfrastruktur von wesentlicher Bedeutung, verstärkten Klimaschutz und Nachhaltigkeit und einer größeren Bedeutung sozialer Kriterien insbesondere bei der Gewährung von Staatshilfen.

Christine Behle stellte das Luftverkehrskonzept in den Fokus ihrer Ausführungen und machte deutlich, dass wir damit auch der Arbeitgeberlogik, nach der die Personalkosten in gleichem Umfang wie die Umsätze sinken müssen, etwas entgegensetzen wollen. Nur so könne es gelingen, in der Zukunft wieder Arbeitsbedingungen zu erreichen, die es den Beschäftigten ermöglichen, ihre Gesundheit zu erhalten und ihrer Arbeit nachzugehen, ohne dabei krank zu werden.

Dabei zeigen wir auch, dass Klimaschutz und Beschäftigung kein Gegensatz ist. Viele Maßnahmen für mehr Klimaschutz an den Flughäfen, am Boden, in der Technik und bei den Airlines können auch mehr Beschäftigung generieren.

Wir wollen einen anderen Luftverkehr, bei dem soziale, gesundheitserhaltende, ökologische und nachhaltige Kriterien verstärkt Beachtung finden.

Enttäuschend waren die Antworten der beiden Staatsekretär*innen. Zunächst haben wir jetzt die Krise zu überwinden, danach sehen wir weiter, war die zentrale Aussage in dieser Runde. Wichtig sei jetzt, mit Staatshilfen den Unternehmen zu helfen und große weitere Insolvenzen zu verhindern. Damit würde auch die Infrastruktur gesichert. Angesprochen auf die Bedeutung der Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass diese Infrastruktur auch funktioniert, kamen wenig konkrete Antworten. Anette Kramme verwies auf die verbesserte Unterstützung für Qualifizierungsmaßnahmen des Sozialgesetzbuches. Steffen Bilger beantwortete Fragen nach sozialen Kriterien bei der Vergabe von Staatshilfen mit dem pauschalen Hinweis, dass „der Staat nicht der bessere Unternehmer“ sei.

Eine Meinung, der sich auch Mathias von Randow anschloss. Darüber hinaus begrüßte er die schnelle Reaktion der Politik im Frühjahr, mit der die für den Erhalt der Unternehmen erforderlichen Liquiditätshilfen und die Regelungen zur Kurzarbeit möglich wurden. Er betonte dabei auch die gemeinsame Verantwortung der Sozialpartner. Soziale Kriterien? Fehlanzeige! Antwort auf die Frage, dass einige Unternehmen die Krise missbrauchen wollen, um Tarifverträge zu verschlechtern oder zu unterlaufen – Fehlanzeige! Verantwortung der Sozialpartner?

Claudia Amir warb noch einmal dafür, den Restart im Luftverkehr für eine Neuausrichtung des Luftverkehrs und für einen verstärkten Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Passagiere zu nutzen. Viele Probleme der Beschäftigten basieren auf einem ruinösen Wettbewerb nach 25 Jahren der Liberalisierung und der Dereguelierung. Wir brauchen eine „Kehrtwende“. Ein einfaches „Weiter so“ nach der Krise hätte katastrophale Folgen für die Beschäftigten, die Passagiere und die Umwelt. Dabei fragte sie gegenüber der Politik auch nach deren Verantwortung für die Beschäftigten.

Abschließend machte Christian Hirsch die wichtige Rolle der Mitbestimmung in dieser Krise deutlich. Am Beispiel Lufthansa erläuterte er, mit welchen Forderungen Arbeitnehmervertretungen und Tarifkommissionen konfrontiert werden und welche Verantwortung sie dabei tragen. Dabei warb er auch für mehr Vertrauen in die Mitbestimmung, die aktuell eher als „lästiger Zwischenschritt bei der Umsetzung von Maßnahmen gesehen“ wird.

Dabei sind die Vorgänge bei der Lufthansa vielleicht prominenter als bei anderen Unternehmen, die Arbeitgeberforderungen sind jedoch weitestgehend ähnlich. Egal ob bei kleineren Bodenverkehrsdienstleistern, kleinen und großen Flughäfen oder bei den Airlines: Personalabbau, Lohnkürzungen, Einschnitte bei der betrieblichen Altersversorgung sind die Antworten der Arbeitgeber auf die Krise!

Gegenüber der Politik warb er für eine Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft. Mit den aktuellen Staatshilfen wird kein sozialverträglicher Personalumbau sondern vielmehr der Weg vom Kurzarbeitergeld zum Arbeitsamt finanziert. Das kann nicht das Ziel einer verantwortungsvollen Politik sein. Er formulierte einen Appell an die Bundesregierung: „Helfen Sie den Menschen!“

Angesichts der vielen hunderte Fragen der Teilnehmer*innen, Fragen nach sozialen Kriterien, wie Tarifflucht vermieden werden kann, welche Qualifizierungschancen es gibt, wird es Transfergesellschaften geben, gibt es einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen müssen die Beiträge der Paneldiskutant*innen enttäuschend gewesen sein. Die allermeisten Fragen blieben unbeantwortet.

Die ver.di Bundesfachgruppe hat diesen Branchendialog als Kick-Off für weitere Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten konzipiert. In den nächsten Monaten werden (digitale) Gesprächsrunden zu spezifischen Themenblöcken des Luftverkehrskonzeptes angeboten. Zu diesen Themen gehören der Erhalt der Verkehrsinfrastruktur als Dienstleistung im allgemeinen Interesse und die Bedeutung der Beschäftigten, Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Passagiere, Nachhaltigkeit und Klimaschutz und zur Gestaltung des Transformationsprozesses unter Mitnahme der Beschäftigten.

Die alle Themen verbindende Fragestellung für die ver.di Bundesfachgruppe wird auch weiterhin die Zukunft des Luftverkehrs nach Covid-19 und die Perspektive für Arbeit und Beschäftigte bleiben.

Wie es jetzt weiter gehen soll, beschreiben Mira Neumaier und Christian Hirsch in ihrer Videobotschaft. Diese findest Du hier: https://share.vlognow.me/s/1236535

Ocean: Tarifflucht und Verdrängungswettbewerb auf Staatskosten – Beschäftigte kritisieren Lufthansa

Ocean: Tarifflucht und Verdrängungswettbewerb auf Staatskosten – Beschäftigte kritisieren Lufthansa

30.09.2020 Press release

In einem gemeinsamen offenen Brief haben sich am Dienstag insgesamt vierzehn Betriebsratsgremien und Personalvertretungen deutscher Airlines an Bundeskanzlerin Angela Merkel, verschiedene Bundesministerien sowie die Fraktionsvorsitzenden des deutschen Bundestages gewandt.

Die betrieblichen Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt über 50.000 Beschäftigten bei Lufthansa, TUI fly, Condor, Eurowings, Germanwings, Lufthansa CityLine und Lufthansa Aviation Training kritisierten, die Lufthansa nutze Staatshilfen, um andere – ebenfalls mit Staatshilfen unterstützte Unternehmen wie Condor oder TUI fly – in der Krise aus dem Markt zu drängen und Lufthansa-Tarifstandards zu unterwandern. Der einzige Zweck der Neugründung der Lufthansa-Touristikplattform Ocean sei die Tarifflucht. Während Stellen im Konzern gestrichen werden und weitere tausende Stellen vom Arbeitsplatzabbau bedroht sind, solle innerhalb der neuen Lufthansa-Tochter zu Dumpingbedingungen neueingestellt werden.

ver.di und Aircrew Alliance halten, ebenso wie die Vereinigung Cockpit, die Sorge der Vertretungen für berechtigt.

Marvin Reschinsky, ver.di-Gewerkschaftssekretär für Eurowings-Beschäftigte, erkennt in den Stellenausschreibungen bei Ocean einen Angriff auf die Tarifstandards im Lufthansa-Konzern. So sollen genau die Beschäftigten, die in den Lufthansa-Töchtern SunExpress Deutschland und Germanwings gerade ihre Arbeitsplätze verlieren, nun bei Ocean wieder neu angestellt werden. Allerdings zu sehr viel schlechteren Bedingungen. Gleichzeitig seien auch tausende von Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern bei der Konzernmutter von Kündigungen bedroht. „Es ist einem Kabinenbeschäftigten in der Lufthansa kaum vermittelbar, dass sein Job akut in Gefahr ist und Lufthansa auf dem Flugzeug nebenan zu Dumpingbedingungen neu einstellt. Die Vergütungsbedingungen liegen noch unterhalb des Niveaus von Ryanair. Bewerber werden ausschließlich in Teilzeit angestellt, Flugbegleiter können bei Ocean lediglich mit einem Einkommen von etwas über tausend Euro netto rechnen. Damit untergräbt die Lufthansa das deutsche Lohnniveau in der gesamten Branche und schafft ein prekäres Arbeitsumfeld“, so Reschinsky. Lufthansa fehle es an einer tragfähigen Strategie, mit der Krise umzugehen. „Es ist notwendig, dass Lufthansa in der Krise innovativ langfristige Perspektiven entwickelt. Althergebrachte Strategien wie Angriffe auf Vergütungsstandards und Verdrängungswettbewerb sind allerdings nicht das richtige Konzept.“

Lufthansa ziele mit Ocean direkt auf das Feriengeschäft, das von TUIfly und Condor bedient werde, sagt Marian Drews, ver.di Tarifsekretär für die TUI fly. „Die Annahme von Hilfen der öffentlichen Hand zur Aufrechterhaltung von Unternehmensliquidität muss einhergehen mit der Übernahme von Verantwortung gegenüber den Steuerzahlenden und den Beschäftigten. So muss sichergestellt werden, dass entsprechende Mittel für die Sicherung von Arbeitsplätzen und nicht deren Bedrohung eingesetzt werden“, so Drews.

Das Schreiben der betrieblichen Gremien kann hier eingesehen werden:

„Es ist einem Kabinenbeschäftigten in der Lufthansa kaum vermittelbar, dass sein Job akut in Gefahr ist und Lufthansa auf dem Flugzeug nebenan zu Dumpingbedingungen neu einstellt.“
Marvin Reschinsky, Gewerkschaftssekretär

GWI Kabine – Was passiert in der Eurowings?

GWI Kabine – Was passiert in der Eurowings?

11.07.2020 breaking news

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

wir möchten euch in unserer heutigen Nachricht darüber informieren, dass es in der Eurowings Kabine eine Mitgliederbefragung zur Frage „Soll die ver.di Tarifkommission (EWG) mit der UFO zusammenarbeiten?“ gab. Das Ergebnis der Befragung: 90,49% der Kolleginnen und Kollegen haben sich gegen eine Zusammenarbeit mit der UFO ausgesprochen. 

 

Vorab: Es ging bei dieser Befragung nicht um uns und euch, nicht um einen Wechsel und nicht darum, euch im Stich zu lassen, auch wenn manch einer diesen Eindruck erwecken wollte. 

 

Wieso kam es zu dieser Befragung? Vereinzelt wurde der Wunsch der Zusammenarbeit an ver.di herangetragen. Sowohl die „Alt-EWG“- als auch die „Ex-LTU/AB“-Kollegen eint eine Tatsache: Sie haben in ihrer Berufsbiografie sowohl bei der alten EWG als auch bei AB immer wieder damit zu kämpfen gehabt, dass UFO den Arbeitgebern teilweise aus rein organisationspolitischen Gründen Absenkungen auch außerhalb von Krisen angeboten hat. Diese Erfahrungen wiegen schwer und werden nach der Ankündigung der UFO, aktuell wieder Absenkungsverhandlungen für die EWG Kabine trotz mangelnder Vertretungsberechtigung führen zu wollen, verstärkt. Aus diesem Grund hat die ver.di Tarifkommission die Entscheidung den Mitgliedern überlassen.

 

Zum aktuellen Stand der Dinge unserer GWI PV: Von unserer Seite gab es vor der Veröffentlichung des SDD eine schriftliche Einordnung des EW ver.di Newsletters an die GWI PV, dass das Votum in der EWG kein Nachteil für einen Dialog bzgl. der anstehenden One AOC Verhandlungen ist. Hier geht es ausschließlich um das Verhältnis innerhalb der EWG zur UFO, nicht zu unseren betrieblichen Arbeitnehmervertretern oder gar einer Positionierung zu einem Wechsel bzw. zu uns GWI Kollegen. 

 

Der letzte Stand der Dinge der GWI PV ist für uns ein Schreiben mit UFO Handschrift. Die PV sollte ihrer vom Gesetz verordneten Neutralität in ihrem Amt wieder nachkommen. Es ist schade, dass trotz unserer vorherigen Kommunikation und Erklärung zum Abstimmungsergebnis an die PV sowie nach unserer letzten gemeinsamen Zusammenkunft der gerade aufgebaute Draht wieder zerrissen wird. 

 

Wir wissen, dass die anstehenden Tarifverhandlungen zum Thema One AOC ein großer Kraftakt für uns als GWI, aber auch für die EWG ver.di TK werden. Uns kommt eine besondere Rolle als Vermittler zu, denn wir als GWI ver.di TKler möchten gerne das Bindeglied zwischen unserer Belegschaft und der ver.di EWG TK sein und gezielt eure Interessen in die Verhandlungen mit einbringen. Die endgültigen Entscheidungen treffen sowohl die EWG TK als auch die ver.di Mitglieder. 

Festzuhalten ist, dass die diskutierte Befragung keine Abstimmung zu einem Wechselpapier oder zu unserer Situation bezüglich eines Wechsel war. Die Ablehnung der UFO von einem überwältigenden Teil der EWG Belegschaft bedeutet keine Ablehnung von uns GWI Kollegen. Der Versuch etwas Anderes in diese Befragung hineinzuinterpretieren oder zu deuten, ist reine Stimmungsmache. 

 

Die ver.di Tarifkommission Eurowings als auch wir möchten weiterhin Aufnahmebedingungen in der EWG verhandeln, denn nur die ver.di Tarifkommission in der EWG kann als Mehrheitsgewerkschaft ein Wechselpapier rechtssicher erstellen.

 

Priorität für den Arbeitgeber haben aktuell zuvor die Verhandlungen zu einem Krisenbeitrag von der EWG Kabine. Diese Verhandlungen verbindet ver.di in der EWG mit der Forderung nach einem echten Beschäftigungsschutz. Durch die Laufzeit würden auch wir, wenn es zu einem Wechsel kommt, von diesem Beschäftigungsschutz profitieren.

 

Als ver.di Vertreter hat für uns neben der grundsätzlichen Perspektive weiterhin die Stationssicherheit, die finanzielle Anerkennung unserer Beschäftigungsjahre sowie die Mitnahme des Rangs/der Funktion Priorität. Allein diese Positionen durchzusetzen wird uns jedoch Kraft kosten und kann heute noch nicht versprochen werden. Aber eins ist sicher: Mit euch im Rücken haben wir mehr Einfluss am Verhandlungstisch und können beide Interessen – aus EWG & GWI – vertreten.

 

Eine Willkommenskultur in der EWG kann nur dann entstehen, wenn auch wir als GWI Belegschaft unseren Teil dazu beitragen. 

  

Wir brauchen euren Rückhalt, euer Vertrauen und vielleicht auch etwas Geduld. Dies wird das Ergebnis nachhaltig beeinflussen. 

  

Wir setzen uns nach wie vor dafür ein, dass wir in einen sicheren Hafen kommen!

  

Bei Fragen, Wünschen oder Sorgen, ist jeder von uns für euch auch vertraulich ansprechbar.

 

Eure ver.di-Tarifkommission Germanwings Kabine

Claus Boschmann (CGN), Maik Heide-Jensen (CGN), Sabine Herlitz-London (DUS), Jane Melchert (HAM), Lucas Steinebrunner (DUS), Silke Wimmeroth (CGN)

Eure Fragen – wir antworten!

Students

Eure Fragen – wir antworten!

25.06.2020 Infos rund ums Fliegen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

nach unserer letzten Info haben sich einige Kolleginnen und Kollegen mit Fragen an uns gewandt, einige davon konnten wir bereits in unserer Onlineveranstaltung, dem ver.di Talk für die GWI Kabine, klären. Gerne möchten wir einige der Fragen jedoch heute für alle beantworten.

 

„UFO verhandelt mit der Lufthansa über eine Perspektive für uns, wieso soll ich dann zu ver.di wechseln bzw. ver.di Mitglied sein?“

Die Verhandlungen zwischen UFO und Lufthansa sind gestern mit einem Ergebnis beendet worden. Eine Perspektive für uns, der GWI Kabinenbelegschaft, hat es nicht in die Einigung geschafft. Auch andere konkrete, messbare Ergebnisse gab es bisher für die GWI Belegschaft nicht. Das finden wir schade, da auch wir erwartet hätten, dass man umfangreiche Absenkungstarifverhandlungen mit Arbeitsplatzsicherheit für alle Kabinenbeschäftigten im Konzern verbindet. Diese Statements hatten wir zuvor zumindest in jeder UFO Info oder in UFO Interviews vernommen.

 

Nun bringt es jedoch nichts, sich mit Sachen zu beschäftigen, die sind wie sie sind. Wir möchten mit euch daran arbeiten, dass wir in Zukunft eine Perspektive haben. Eine Perspektive in der Eurowings kann nach der Kurzarbeit in der EW nur mit Unterstützung von ver.di und der ver.di Eurowings Tarifkommission entstehen, denn sie ist die Mehrheitsgewerkschaft in der EW Kabine.

 

„Wie sieht das Eckpunktepapier der ver.di aus den One AOC Verhandlungen aus?“

Das vereinbarte Eckpunktepapier zum Wechsel GWI-EW aus dem letzten Jahr haben wir der Mail angehängt. Aufgrund der aktuellen Absenkungsverhandlungen im gesamten Konzern müssen wir davon ausgehen, dass die Arbeitgeberseite diese Punkte im negativen Sinne nachverhandeln möchte. Auch deshalb ist es wichtig, in der Gewerkschaft vertreten zu sein, die diese Bedingungen verhandelt.

 

„Können ver.di und UFO nicht einfach zusammenarbeiten?“

Aufgrund der meist negativ bewerteten UFO-Tarifhistorie und Tarifarbeit in der Eurowings ist ver.di damals von einem Großteil der Kabine gebeten worden, in Zukunft die tarifliche Vertretung der EW Kabine zu übernehmen, da viele Kolleginnen und Kollegen mit der Arbeit und den Plänen der UFO unzufrieden waren. Hinzukamen hunderte Kolleginnen und Kollegen der Air Berlin/LTU, die in ihrer Vergangenheit auch negative Erfahrungen machen mussten. Aus

diesen Gründen gibt es bei einem Großteil der EW Belegschaft eine ablehnende Haltung gegenüber UFO. Diese Haltung muss jedoch kein Nachteil für uns sein, wenn wir uns als GWI Kabine dort organisieren und zusammenschließen, wo es künftig für uns Sinn macht.

 

„Welche Vorteile bietet mir eine ver.di Mitgliedschaft?“

Neben dem größten Vorteil einer Gewerkschaft, der Tarifarbeit, bietet ver.di zahlreiche Mitgliedervorteile:

 

  • Kostenloser Arbeits- und Sozialrechtsschutz für alle Anliegen mit dem Arbeitgeber oder Sozialversicherungen, ohne Selbstbehalt und ohne Instanzbegrenzung.
  • Lohnsteuerservice – wir machen dir die Steuer!
  • Krankenhaustagegeld in Höhe von 25€/Tag bei Freizeitunfällen
  • Stark für fliegendes Personal mit dem eigenen fachspezifischen Bereich „Aircrew Alliance“ plus das politische Gewicht und die Durchsetzungskraft, der zweitgrößten Gewerkschaft der Welt.
  • Wir sind vor Ort – in allen Städten der GWI-Basen sowie an weiteren 85 Standorten in Deutschland haben wir Geschäftsstellen mit Ansprechpartnern für Rechtsschutz, Steuer, etc.!
  • Streikgeld ab dem ersten Tag
  • Kostenlose Bildungsurlaube
  • Zahlreiche Vergünstigungen zu finden unter https://verdi-mitgliederservice.de

 

„Was kostet eine ver.di Mitgliedschaft?“

Eine ver.di Mitgliedschaft kostet monatlich 1% vom Bruttogrundgehalt. Alle UFO-Wechsler zahlen bis zum Ausscheiden aus der UFO 2,50€ im Monat (Info an marvin.reschinsky@verdi.de).

 

„Wie kann ich eintreten? Was muss ich beachten?“

Unter https://mitgliedwerden.verdi.de/beitritt/verdi kannst du online ver.di Mitglied werden. Im Feld „Arbeitszeit“ kannst du einen fiktiven Betrag eingeben. Bei Fragen dazu melde dich gerne bei uns.

 

Du hast weitere Fragen? Dann melde dich bei uns Tarifkommissionsmitgliedern oder bei unserem ver.di Gewerkschaftssekretär Marvin Reschinsky (marvin.reschinsky@verdi.de oder 0175-9722674).

 

Eure ver.di-Tarifkommission Germanwings Kabine

Claus Boschmann (CGN), Maik Heide-Jensen (CGN), Sabine Herlitz-London (DUS), Jane Melchert (HAM), Lucas Steinebrunner (DUS), Silke Wimmeroth (CGN) und Marvin Reschinsky (ver.di Verhandlungsführung)

Germanwings erhalten – Steuergelder nur für arbeitsplatzsichernde Unternehmen!

Germanwings erhalten – Steuergelder nur für arbeitsplatzsichernde Unternehmen!

04.04.2020 breaking news

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Corona-Krise trifft den Luftverkehr mit voller Wucht. ver.di und die Aircrew Alliance sind dabei, Voraussetzungen für Beschäftigungsschutz und Existenzsicherung zu erwirken. Im Lufthansa-Konzern ist dies in den meisten Betrieben bisher gelungen: Die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 90 Prozent ist zum Konzernstandard geworden. Begründet ist das durch die Vorarbeit der PV der Lufthansa Kabine und den ver.di Tarifvertrag “Ratio-Schutz” für das Gros der Beschäftigten im Konzern am Boden. Gleichzeitig nutzt ver.di als Zweimillionen-Mitglieder-Organisation ihre Lobby-Verbindungen in die Bundes- und Europapolitik um Beschäftigungsstandards zu sichern und zu halten, bzw. Beschäftigungssicherung und Hilfen für die Branche herzustellen.

Bei all den vermeintlich guten Nachrichten, was die Bereitschaft der Politik zu Hilfeleistungen in Form von möglichen Verstaatlichungen, Krediten oder Geldgeschenken angeht, ist für uns klar, dass diese staatlichen Hilfen auch bei den Beschäftigten ankommen müssen. Menschen vor Profiten! Es kann nicht angehen, dass Unternehmen und ganze Konzerne mit Milliarden an Steuergeldern gerettet werden sollen, die dann an anderer Stelle uns auf die Straße setzen wollen. Leider beobachten wir in der Branche, dass es Unternehmen gibt, die die Krise nutzen, um schnell Umstrukturierungsmaßnahmen durchzusetzen, auch solche, die betriebswirtschaftlich nicht mit der Corona-Krise in Zusammenhang stehen.

Und so mussten wir alle erfahren, dass der Lufthansa Konzern infrage gestellt hat, ob Tochterunternehmen durch die Krise hindurch weiterbetrieben werden sollen. Diese Nachricht hat uns schwer getroffen. Germanwings ist damit ein im besonderen Maße gefährdetes Unternehmen. Zuvor angestrebte Regelungen zur Kurzarbeit wurden vom Tisch gezogen. Da ein Bezug von Kurzarbeitergeld gleichzeitig eine Beschäftigungssicherung durch die Krise hindurch bedeutet hätte, ist zu befürchten, dass dieser Schritt bewusst gewählt wurde um Umstrukturierungspläne voran zu treiben und sich uns fliegenden Angestellten zu entledigen. Der Lufthansa-Konzern kann auf umfassende Hilfeleistungen des Steuerzahlers hoffen. Diese Hilfeleistungen jedoch dazu zu missbrauchen, einen Konzernumbau voranzutreiben, kann weder im Interesse der Beschäftigten, noch im Sinne der Steuerzahler sein.

Das Konzernmarketing hat jüngst eigens einen Hashtag „#wereallinthistogether“ kreiert. Als ver.di Tarifkommission fordern wir den Konzernvorstand auf, den Konzerntarif-Standard an Kurzarbeiterbedingungen auch auf die GWI-Kabine anzuwenden und ihr eigenes Mantra mit Leben zu füllen, dass der Konzern in dieser Krise zusammensteht. Die Brutalität, mit der Mitarbeiter*Innen der Germanwings hier mit Arbeitslosigkeit gedroht wird, obwohl mit Staatsgeldern diese ganzen Lohnkosten aufgefangen werden könnten, ist mehr als inakzeptabel.

Bereits in dieser Woche hat unsere Europa-Vereinigung, die European Transport Workers’ Federation (ITF), konkrete Forderungen an die Entscheidungsträger in Europa gestellt, dass auch die EU, die Luftverkehrsbranche zu unterstützen hat. Aber vor allem ist gefordert worden, dass Hilfeleistungen immer daran geknüpft werden müssen, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und das unter Bedingungen, die für den Angestellten auch ein Auskommen während der Krise ermöglichen. Auch in Deutschland wird ver.di wird weiter in der Politik fordern, dass der Steuerzahler in den Erhalt von Arbeitsplätzen investiert und nicht allein für leere Konzern-Hüllen zahlt.

Wir senden besorgte Grüße. Lasst uns gemeinsam stark und vor allem gesund bleiben!

Eure ver.di-Tarifkommission Germanwings Kabine

Claus Boschmann (CGN), Maik Heide-Jensen (CGN), Sabine Herlitz-London (DUS), Jane Melchert (HAM), Emilio Rezzonico (CGN), Lucas Steinebrunner (DUS), Silke Wimmeroth (CGN)